Demonstrationen für Rojava und Öcalan

In Frankreich, Schweden und der Schweiz haben am Wochenende Proteste gegen die Angriffe des AKP-Regimes auf Nordsyrien und gegen die Isolation von Abdullah Öcalan stattgefunden.

In Paris, Marseille, Malmö und Basel haben am Wochenende Straßenaktionen gegen die Angriffe des AKP-Regimes auf Nordsyrien und gegen die Isolation von Abdullah Öcalan stattgefunden.

Paris: Ziviler Ungehorsam und öffentliche Lesung

In Paris haben Aktivist*innen der kurdischen Jugendbewegung (Tevgera Ciwanên Şoreşger) und der Studierendenverbände YXK und JXK am Gare du Nord mit Öcalan-Bildern, PKK-Fahnen und Fotos von den drei in Paris ermordeten kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez eine Aktion des zivilen Ungehorsams durchgeführt, um auf die Isolation Abdullah Öcalans und die Situation in Kurdistan hinzuweisen. Vor dem Louvre fand anschließend ein öffentlicher Lesekreis statt, bei dem Texte Abdullah Öcalans gelesen und Flugblätter verteilt wurden.

Marseille: Kritik am Schweigen der Weltgemeinschaft

In Marseille gingen Hunderte Menschen aus Protest gegen die andauernden Angriffe des türkischen Staates auf Rojava und Nordsyrien auf die Straße. Neben der türkischen Aggression war die Forderung nach Freiheit für Abdullah Öcalan zentrales Thema auf der Demonstration, bei der Fahnen der YPG/YPJ, der PKK und Bilder von Abdullah Öcalan mitgetragen wurden. Immer wieder wurde gerufen: „Mörder Erdoğan – Komplize Macron.“

Auf der Abschlusskundgebung erklärte Annick Samouelian vom Kurdistan-Solidaritätskomitee: „Gestern wurden die YPG und YPJ noch als Heldinnen und Helden angesehen, heute werden sie vom türkischen Staat angegriffen und Frankreich schweigt dazu, die ganze Menschheit schweigt.“

Josian Durrieux von der Kommunistischen Partei Marseille kritisierte in einem Redebeitrag die Einladung Erdoğans durch Präsident Macron zu den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestags des Endes des 1. Weltkriegs am 11. November.

Malmö: Aktion von 16 zivilgesellschaftlichen Organisationen

In der schwedischen Stadt Malmö fand eine Demonstration von 16 zivilgesellschaftlichen Organisationen zum 1. November, dem Welt-Kobanê-Tag, statt. In einem Redebeitrag des Rojava-Komitees wurde erklärt: „Wir als Menschen, die nicht an der Front stehen, haben unseren dort kämpfenden Genossinnen und Genossen gegenüber eine Verantwortung. Die Öffentlichkeit muss erfahren, was dort geschieht, und wir müssen Kampagnen zu ihrer Unterstützung organisieren. Niemand darf den vom türkischen Staat begangenen Verbrechen gegenüber gleichgültig bleiben.“

Mats Kejonen von der Linkspartei bezeichnete die türkischen Angriffe als inakzeptabel und wies darauf hin, dass es vor allem die YPG und YPJ waren, die dem IS das Rückgrat gebrochen haben.

Basel: „Free Kobanê“ mit Feuerwerk

In Basel fand am Samstag eine Demonstration gegen die türkischen Angriffe auf Rojava und die Beteiligung der Schweizer Rüstungsindustrie statt. Nach dem Umzug quer durch die Basler Innenstadt erhielt ein großes Transparent in der Nähe der Dreirosenbrücke mit der Aufschrift „FREE KOBANÊ“ besondere Aufmerksamkeit. Es wurde am Ende der Demoroute auf einem Hochhaus entrollt, begleitet von Feuerwerk.