Demonstration in Brüssel gegen Isolation Öcalans

In der belgischen Hauptstadt Brüssel hat eine Demonstration für die Freiheit Öcalans stattgefunden. Mehrere Tausend Kurdinnen und Kurden sowie solidarische Menschen forderten Europa angesichts der Isolation des PKK-Gründers zum Handeln auf.

In Brüssel hat eine vom europaweiten kurdischen Dachverband KCDK-E organisierte Demonstration gegen die Isolationshaftbedingungen des PKK-Gründers Abdullah Öcalan stattgefunden. Mehrere Tausend Kurdinnen und Kurden sowie solidarische Menschen beteiligten sich an dem Protest, um auch ein klares Zeichen der Solidarität mit Hunderten Politiker*innen, politischen Gefangenen und Aktivist*innen zu setzen, die seit Monaten mit einem unbefristeten Hungerstreik die Beendigung der Isolation Öcalans fordern.

Hungerstreikende: Aktion geht weiter, bis Isolation beendet ist

Die Demonstration startete am Gare du Nord und zog bis zum Robert-Schuman-Platz. Dort befindet sich auch der Sitz der EU-Kommission. Viele der Protestierenden waren aus Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz angereist, um ihren Unmut gegenüber der schweigenden Haltung Europas zu äußern.

Auf dem Fronttransparent der Demonstration stand: „Freiheit für Abdullah Öcalan“, viele Menschen trugen Fahnen mit dem Konterfei des kurdischen Vordenkers und Bilder der hungerstreikenden Aktivisten. An dem Protest nahmen auch im europäischen Exil lebende ehemalige Abgeordnete der kurdischen Oppositionspartei HDP teil. Die Politikerin Dilek Öcalan, Nichte des seit 20 Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftierten PKK-Gründers, die seit dem 17. Dezember in Straßburg für die Aufhebung seiner Isolation im Hungerstreik ist, wurde der abschließenden Kundgebung per Videoübertragung live zugeschaltet. In ihrem Redebeitrag bekräftigte sie, dass die Aktion anhalten werde, solange sich an der Situation Öcalans nichts ändert.

Remzi Kartal: Ohne Isolation kein Faschismus

Eine weitere Ansprache folgte von Remzi Kartal, dem Ko-Vorsitzenden des kurdischen Volkskongresses Kongra-Gel. Kartal kritisierte das Schweigen europäischer Institutionen und forderte den Europarat auf, seinen politischen Einfluss auf die Türkei mit Nachdruck auszuüben. Weiter sagte Kartal: „Sobald die Isolation aufgehoben ist, wird auch der Faschismus besiegt sein“. Die türkische Regierung sei in einer Sackgasse und werde bei den anstehenden Kommunalwahlen am 31. März eine Niederlage erleiden. „Der Staat wird nicht mehr in der Lage sein, diesen Krieg zu führen. Der Sieg wird unserem Volk gehören“, sagte Kartal.