Defend Rojava: Leipzig reagiert auf „Tag X“

Nach der Ausrufung des „Tag X“ durch #RiseUp4Rojava zeigte Leipzig am Dienstag eine kämpferische Reaktion. Am Nachmittag zogen hunderte Menschen durch die Innenstadt bis vor das US-amerikanische Konsulat.

Nachdem die Kampagne #RiseUpForRojava am Montagabend aufgrund der anhaltenden Bombardierungen in Rojava (Nordsyrien) und Südkurdistan (Nordirak) sowie des von Ankara angekündigten Angriffskrieges den Tag X ausgerufen hat, zeigte Leipzig am Dienstag eine kämpferische Reaktion. Am Nachmittag zogen hunderte Menschen durch die Innenstadt zum US-amerikanischen Konsulat. Die Botschaft dabei war klar: „Defend Rojava! NATO-Armee zurückschlagen! Bijî Gerîla!“

Dem spontanen Aufruf von verschiedene Leipziger Solidaritätsstrukturen folgten bis zu 350 Menschen. Sie kamen gegen 16 Uhr auf dem Kurt-Masur-Platz zusammen. Zwischen Weihnachtsmarkteröffnung und Universitätsmensa wurde auf dem gut besuchten Platz die Auftaktkundgebung gestartet. Bereits am Mittag wurde hier und in den Gebäuden der Universität mit Flyern und Bannerdrops auf den Tag X und die aktuelle Lage in Kurdistan sowie die Demonstration hingewiesen.

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Nach eröffnenden Worten vom örtlichen Rojava Solibündnis und der feministischen Organisierung „Gemeinsam Kämpfen!“ formierte sich die Demonstration und zog über den Innenstadtring Richtung Südvorstadt. Dabei wurde immer wieder lautstark skandiert: „Bijî Berxwedana Gerîla! Bijî Berxwedana Rojava! Hoch die internationale Solidarität!“

Der Hauptfeind steht im eigenen Land

Nach einer Zwischenkundgebung mit kämpferischen und solidarischen Redebeiträgen ging die Demonstration entschlossen weiter zur Endkundgebung vor das amerikanische Konsulat. Dort wurde die Rolle der USA und der NATO sowie Russlands angeprangert. „Es ist klar, dass der faschistische Angriffskrieg der Türkei nicht ohne Zustimmung der imperialistischen Kräfte geschehen kann, Russland und die USA kontrollieren den Luftraum über den kurdischen Gebieten. Ohne die Freigabe dieser Großmächte und der NATO wäre der aktuelle Angriff nicht möglich!“ Ein anderer Sprecher betonte dazu: „Wir müssen auch hier die Rolle der BRD und die Verflechtungen zwischen Deutschland und der Türkei aufdecken und es klar benennen: Der Hauptfeind steht im eigenen Land!“

Gedenken an Opfer von männlicher Gewalt

Zum Abschluss der Kundgebung hielt ZORA noch einen Redebeitrag. Darin wurde allen Frauen und LGBTI+ Personen gedacht, die durch patriarchale Gewalt ermordet wurden.

Weitere Demos und Aktionen

Die Demonstration am Dienstag reiht sich ein in verschiedene Aktionen in Leipzig aus Anlass der aktuellen Angriffe gegen die kurdisch geprägten Regionen im Norden von Syrien und des Iraks. Bereits Sonntag gab es eine kraftvolle Demonstration, am kommenden Freitag (25. November) findet eine Großdemo zum Tag gegen patriarchale Gewalt statt. Am Samstag gibt es eine gemeinsame Anreise zur bundesweiten „PKK-Verbot aufheben“-Demonstration in Berlin, und für Sonntag wurde eine Krisenvollversammlung einberufen, um eine breite Antwort auf den türkischen Angriffskrieg zu koordinieren. Weitere Infos und Ankündigungen dazu sind auf Twitter (RojavaSOli_LEGKLeipzig) und Telegramm (@riseup4rojavaleipzig) zu finden.