Celle gegen Rechts

Trotz der kurzfristigen Bekanntmachung des Protests gegen eine Veranstaltung der rechtsextremistischen AfD in Celle kamen am Mittwoch über 100 Menschen zu einer Demonstration mit abschließender Kundgebung zusammen.

Jung und Alt haben sich heute in Celle versammelt, um ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen. Anlass war eine Veranstaltung der rechtsextremistischen AfD. Zum Protest gegen den sogenannten „Bürgerdialog“ kamen Aktivist*innen aus Gewerkschaften, Parteien, aus ökologischen, feministischen und internationalistischen Kämpfen sowie vielen weiteren Spektren zusammen. Deshalb wurde auch mehrmals betont, wie wichtig es sei, dass Kämpfe verbinden, und Antifaschismus überall notwendig und außerdem ein Grundelement im Kampf gegen den Klimawandel sei.

Die Demonstration zog vom Schloss bis zur Congress Union mit Parolen und Transparenten, die den Unmut über Rassismus, Antisemitismus und Sexismus zum Ausdruck brachten.

Eine Aktivistin äußerte sich: „Es ist eine Schande, dass der AfD ein Raum für ihre völkisch-nationalistischen Inhalte geboten wird. Und das Ganze passiert unter der Argumentation, dass die AfD demokratisch gewählt sei. Wir können nicht akzeptieren, dass Rassismus demokratisch gewählt und damit hinnehmbar ist. Wir stellen uns dagegen und erwarten das von allen Menschen und auch von staatlichen Einrichtungen.“

Eine Rednerin hielt ergänzend zu dem Problem der rassistischen AfD fest: „Celle hat nicht erst seit der AfD ein Naziproblem. So gibt es seit rund 20 Jahren Nazitreffen in Eschede auf dem ehemaligen Hof von Joachim Nahtz. Dieser wurde erst vor ein paar Monaten von der NPD gekauft. Damit entsteht direkt im Celler Landkreis ein Nazischulungszentrum.“ Denn in Eschede findet am 21. Dezember 2019 erneut eine Sonnenwendfeier der Nazis statt und zusätzlich wurde sogar von der NPD eine Demonstration angemeldet. Dagegen gibt es jedoch auch Protest, um 14 Uhr startet eine Demonstration am Finkenberg in Eschede.

Die Demonstrierenden waren sich einig, dass sie keine Nazipropaganda in Celle dulden werden. Sie versprachen, sich weiter gegen Rassismus und Diskriminierung und für eine weltoffene, friedliche und ökologische Gesellschaft einzusetzen.

Fotografin: Andrea Salz