Celle: Benefiz-Filmvorführung für die Erdbebenopfer in Kurdistan

Kommenden Mittwoch wird in den Kammerlichtspielen Celle der Spielfilm „Kobanê“ gezeigt. Die Benefiz-Filmvorführung findet für die Erdbebenopfer in Kurdistan statt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

Am Mittwoch, den 5. Juli, findet um 19 Uhr in den Kammerlichtspielen in Celle eine Benefiz-Filmvorführung für die Erdbebenopfer in Kurdistan statt. Das Celler „Defend Kurdistan“-Komitee zeigt den im demokratischen Nord- und Ostsyrien produzierten Spielfilm „Kobanê“ und sammelt Spenden, die an Medico International gehen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

Der 2022 erschienene Film der Regisseurin Özlem Yaşar ist eine Produktion der Filmkommune Rojava und erzählt die wahre Geschichte der Belagerung und Befreiung der Stadt Kobanê. Der Film folgt dem Leben von Zehra, einer 32-jährigen Kämpferin. Als der Kommandant ihrer Einheit die Flucht ergreift, übernimmt sie die Führung. Mit hohem Einsatz gelingt es den kurdischen Verteidigungseinheiten YPJ/YPG, die Belagerung von Kobanê gegen die militärische Übermacht der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zu durchbrechen und die vollständig zerstörte Stadt im Januar 2015 zu befreien.

Durch den erfolgreichen Widerstand gegen den selbsternannten IS wurde die Stadt Kobanê weltweit zu einem Symbol der Hoffnung. Zugleich sicherte dieser Kampf der Bevölkerung in Nord- und Ostsyrien ihre gesellschaftliche Selbstverwaltung. Seit über zehn Jahren organisieren sich die Menschen in dieser Autonomieregion eigenständig nach der Idee des demokratischen Konföderalismus auf Basis von Frauenbefreiung, Ökologie und Basisdemokratie, betont Defend Kurdistan in einer Einladung zur Filmvorführung.

„Nach dem schweren Erdbeben im Februar im türkisch-syrischen Grenzgebiet mit zehntausenden Toten und abertausenden Verletzten brauchen besonders die kurdischen Regionen Unterstützung. Aufgrund der Unterdrückung der kurdischen Bestrebungen nach Selbstverwaltung, gelangt internationale Hilfe für gesundheitliche Versorgung und Wiederaufbau kaum dorthin“, erklärt Yilmaz Pêşkevin Kaba von der Initiative. „Die selbstverwaltete Region in Nordostsyrien, Rojava, wird vom türkischen Staat seit Jahren sabotiert und attackiert – mit militärischen Offensiven, der Kappung des Wasserzuflusses und Drohnenangriffen, die gezielt Infrastruktur zerstören und Zivilist:innen töten. Selbst nach dem Erdbeben steht die Region weiterhin unter Beschuss.“

Rojava 2022  140 Min. | Kriegsfilm | Kurdisch mit Untertiteln |  Hinweis: Der Film enthält explizite Darstellung körperlicher Gewalt und Krieg | Foto zeigt die Kämpferin Zehra


Die Filmkommune Rojava

Die Filmkommune Rojava (Komîna Fîlm a Rojava) ist ein 2015 gegründetes Kollektiv von Filmemacher:innen aus Nord- und Ostsyrien. Die Kommune arbeitet in der gesamten Region am Aufbau von Infrastrukturen für die Produktion und Vorführung von Filmen. Ihr Ziel ist es, ein neues Filmpublikum zu finden und ein Bewusstsein für Film als Medium für Empowerment und Befreiung zu schaffen.

Titelbild © Luisa Wolf