Camilo Torres: „Wir wollen die Isolation durchbrechen“

Am nächsten Wochenende ist Auftakt der langen Märsche für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage. Der internationalistische Marsch führt durch die Schweiz, die Jugenddemonstration startet in Heilbronn.

In Europa finden alljährlich im Februar lange Märsche mit der Forderung nach Freiheit für Abdullah Öcalan statt. In diesem Jahr startet der internationalistische Marsch am 6. Februar in Genf, die kurdische Jugendbewegung läuft am 5. Februar in Heilbronn los. Am 11. Februar findet eine Demonstration in Straßburg statt. In Griechenland ist ein langer Marsch von Lavrio geplant, der zum Jahrestag der Verschleppung von Öcalan in die Türkei vor 24 Jahren am 15. Februar in Athen endet.

Für ein Ende von Krieg, Isolation und politischer Verfolgung

Zu dem internationalistischen Marsch werden Teilnehmende aus Lateinamerika, Spanien, dem Baskenland, Katalonien, Italien, Frankreich, der Schweiz, Deutschland, skandinavischen Ländern, Belgien und Österreich erwartet. Am 4. Februar treffen die Aktivist:innen in Genf ein, aus Frankfurt am Main wird eine gemeinsame Anreise mit dem Bus organisiert. Am 5. Februar findet in Genf eine internationalistische Tagung statt. Im Anschluss werden die Teilnehmenden eine Presseerklärung abgeben.

Mit der Forderung „Für ein Ende von Krieg, Isolation und politischer Verfolgung – für Frieden, Freiheit und Demokratie!“ beginnt der lange Marsch am nächsten Tag um 9.30 Uhr auf dem Neuve-Platz in Genf. Die weiteren Stationen sind Lausanne, Bern, Solothurn und Basel, wo die Etappe in der Schweiz am 10. Februar endet. Zuletzt steht am 11. Februar die Teilnahme an der Demonstration in Straßburg auf dem Programm.

Camilo Torres: „Alle Farben der Welt sollen vertreten sein“

Camilo Torres aus Kolumbien ist einer der Organisatoren der internationalistischen Demonstration durch die Schweiz. Er sagt, dass die zentrale Forderung die Beendigung der Isolation von Abdullah Öcalan ist. „Seit 22 Monaten gibt es keine Nachricht von ihm. Das geht nicht nur das kurdische Volk etwas an, sondern alle für Freiheit kämpfenden Menschen“, erklärte Torres gegenüber ANF.

Der Internationalist wirft dem Europaratskomitee zur Verhütung von Folter (CPT) vor, seine Aufgabe nicht zu erfüllen. „Mit unserer Demonstration wollen wir uns Gehör bei den europäischen Institutionen verschaffen. Die Öffentlichkeit darf zu der Isolation von Abdullah Öcalan nicht schweigen“, sagt Torres: „Am 5. Februar werden wir eine internationalistische Tagung durchführen, es wird Diskussionen und ein Kulturprogramm geben. Wir wünschen uns, dass alle Farben der Welt bei unserer Aktion vertreten sind.“

Torres ruft die demokratische Öffentlichkeit auf, den langen Marsch zu unterstützen: „Wir laden alle dazu ein, mit uns zu laufen, damit wir noch mehr Menschen erreichen können.“

Jugendmarsch von Heilbronn nach Freiburg

Die kurdische Jugendbewegung ruft dazu auf, am 4. Februar nach Heilbronn zu kommen. Azad Erîş vom Vorbereitungskomitee weist darauf hin, dass es seit fast zwei Jahren kein Lebenszeichen von Abdullah Öcalan gibt. Ziel der Jugenddemonstration sei die Freilassung von Öcalan, betont der Aktivist: „Mit unserer Aktion wollen wir die Philosophie und das Paradigma von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] leben. Als kurdische Jugend werden wir kollektiv agieren. Es wird jeden Abend ein Programm geben, um zu diskutieren, wie wir noch bewusster und stärker organisieren können.“

Der Jugendmarsch startet am 5. Februar in Heilbronn und führt nach Ludwigsburg, am 6. Februar geht es von Ludwigsburg nach Stuttgart, am 7. Februar von Stuttgart nach Böblingen, am 8. Februar von Reutlingen nach Tübingen, am 9. Februar von Offenburg nach Lahr. Die letzte Etappe in Deutschland ist Freiburg, am 11. Februar nehmen die Jugendaktivist:innen an der Demonstration in Straßburg teil. Interessierte können über [email protected] Kontakt mit den Veranstalter:innen aufnehmen.