Bundesweit Proteste gegen türkische Angriffe

In Düsseldorf, Osnabrück, Gießen, Hamburg, Kiel, Frankfurt, München und Bayreuth ist gegen die türkischen Angriffe auf Kurdistan protestiert und das Schweigen der Staatengemeinschaft verurteilt worden.

Im gesamten Bundesgebiet ist gegen die türkischen Angriffe auf Kurdistan protestiert worden. Anfang der Woche hat die Türkei mit faktischer Billigung der internationalen Staatengemeinschaft einen neuen Angriff auf kurdisches Autonomiegebiet im Nordirak gestartet. Am Mittwoch wurde der völkerrechtswidrige Akt durch eine Luft- und Bodeninvasion erweitert. Seitdem sind sieben Zivilisten bei Luftangriffen der türkischen Armee ums Leben gekommen. Zu den Protesten in Deutschland hatte der kurdische Dachverband KON-MED aufgerufen.

Düsseldorf

In Düsseldorf hat eine laute und farbige Demonstration vom DGB-Haus über die „Kö“ zum WDR stattgefunden. Redebeiträge wurden unter anderem von der NRW-weiten Föderation FED-MED, der Jugendbewegung TCŞ und einem antifaschistischen Kollektiv gehalten. Engin Seven, Ko-Vorsitzender von FED-MED, begrüßte vor Beginn der Demonstration die Teilnehmenden und sagte, dass der türkische Staat seine Angriffe auf Kurdistan verstärkt hat, insbesondere auf Südkurdistan. Dagegen müsse das kurdische Volk massiven Widerstand leisten: „Wir sind ein Volk, das in einem vierzigjährigen Befreiungskampf Zehntausende Gefallene gegeben hat. Allein in Rojava sind über tausend Menschen im Kampf gegen den IS gefallen. Wir nehmen die Angriffe des türkischen Staates nicht hin und verurteilen die internationalen Kräfte, die dazu schweigen.“

Osnabrück

In Osnabrück hat eine Kundgebung stattgefunden.

Gießen

Eine vom Frauenrat Berçem in Gießen organisierte Demonstration führte vom Berlin Platz durch die Stadt zurück zum Ausgangspunkt. Die Aktivistinnen und Aktivisten riefen „Terrorist Erdogan“ und „Deutschland finanziert, Erdogan bombardiert“. In Redebeiträgen wurde zu einer innerkurdischen Einheit aufgerufen und die ausbleibende Reaktion der Weltgemeinschaft zu der völkerrechtswidrigen Invasion der Türkei verurteilt.

Hamburg

Eine Kundgebung an der S-Bahnhaltestelle Sternschanze in Hamburg wurde mit einer Schweigeminute eingeleitet. Im Namen des Frauenrates Rojbîn erklärte Leyla Kaya, dass sich das kurdische Volk der Vernichtungspolitik des Erdogan-Regimes niemals beugen wird. Die Protestkundgebung wurde von Organisationen und Einzelpersonen aus der kurdischen und deutschen Linken unterstützt.

Kiel

An einer Kundgebung auf dem Asmus-Bremer-Platz in Kiel nahmen neben Kurdinnen und Kurden auch antifaschistische Gruppen und die Rojava-Initiative teil.

Frankfurt

In Frankfurt/Main fand eine von dem Bündnis „Demokratische Kräfteeinheit“ organisierte Demonstration vom Hauptbahnhof zur Hauptwache statt. Die türkischen Angriffe wurden mit Redebeiträgen und Sprechchören verurteilt, außerdem wurde zum Boykott des Türkei-Tourismus aufgerufen.

München

In München hat eine vom kurdischen Gesellschaftszentrum DKTM und dem Frauenverein Sara organisierte Kundgebung stattgefunden, bei der auf die zivilen Todesopfer der türkischen Invasion in Südkurdistan aufmerksam gemacht und das Schweigen der internationalen Staatengemeinschaft verurteilt wurde.

Bayreuth

Zu einer Kundgebung auf dem Neptunbrunnenplatz in Bayreuth hatte der SDS aufgerufen. Bei der Protestaktion wurde ein Ende der Bombardierung Kurdistans gefordert und auf die Mitverantwortung der Bundesregierung hingewiesen, die das Erdogan-Regime mit Geld und Waffen versorgt.