Bremer Solidaritätsbündnis besucht Rheinmetall

Gestern haben Aktivist*innen des Bremer Bündnisses „Solidarität mit Efrîn“ vor einer Niederlassung des Rüstungskonzerns Rheinmetall auf die Verantwortung der deutschen Rüstungsindustrie am Krieg in Syrien aufmerksam gemacht.

Gegen 13.00 Uhr hat sich eine Gruppe von ungefähr 25 Personen vor dem Büro Am Osterdeich 108 mit Schildern, Transparenten und blutverschmierten Puppen eingefunden und die Nachbarschaft lautstark darauf hingewiesen, was für ein Unternehmen dort arbeiten lässt.

Rheinmetall ist einer der Profiteure des aktuellen Krieges der türkischen Regierung gegen den kurdischen Kanton Efrîn in Nordsyrien. Die türkische Armee greift seit Mitte Januar zusammen mit dschihadistischen Verbänden die kurdischen Gebiete in Nordsyrien an. Ihre Leopard-2-Panzer entstammen der deutschen Waffenschmiede Rheinmetall.

„Mit Efrîn wird jetzt auch noch der letzte friedliche Kanton in Nordsyrien bombardiert!" sagte Tomo Friedrich, ein Sprecher der Gruppe. „Mittlerweile ist die Stadt Efrîn komplett umstellt und die Innenstadt wird angegriffen. Dort befinden sich Hunderttausende Menschen und ein Massaker ungeahnten Ausmaßes steht zu befürchten. Und an diesem Verbrechen an der Menschlichkeit verdient Rheinmetall, macht neue Verträge mit der Türkei und Ländern in anderen Konfliktgebieten und verzeichnet Rekordsteigerungen seiner Aktienkurse", so Friedrich weiter.

Eine andere Aktivistin fügt hinzu: „Aber auch deutsche Politiker sind verantwortlich, die genehmigen ja die Rheinmetallexporte und trinken mit türkischen Politikern einträchtig Tee."

Im Aufsichtsrat von Rheinmetall befinden sich unter anderen zwei ehemalige bekannte Politiker: Franz Josef Jung und Dirk Niebel.

Die Aktivist*innen forderten die sofortige Einstellung der Rüstungsexporte von Rheinmetall und ein Ende der Unterstützung des türkischen Regimes durch die deutsche Regierung. Die blutverschmierten Puppen und ein am Eingangstor angebrachtes Hinweisschild ließen sie als Mahnung vor Ort.