Braunschweig: Brandanschlag auf Landesaufnahmebehörde

In Braunschweig sind bei einem Brandanschlag auf dem Gelände der Landesaufnahmebehörde mehrere Fahrzeuge, die für Abschiebungen zum Einsatz kommen, vollständig ausgebrannt.

In Braunschweig hat es in der Nacht zu Samstag einen Brandanschlag auf dem Gelände der Landesaufnahmebehörde (LAB) gegeben, zehn Fahrzeuge und ein Anhänger gingen in Flammen auf. Wie es in einem anonymen Bekennerschreiben heißt, seien die Brandsätze unter sechs Transportern platziert worden, die für Abschiebungen zum Einsatz kommen. Menschen wurden bei dem Feuer nicht verletzt. Auch am Gebäude der LAB in Hannover-Langenhagen wurde demnach ein Brandsatz angebracht, der laut den niedersächsischen Behörden wohl nicht zündete.

„Wir haben das mörderische Abschiebesystem angegriffen“, heißt es in dem Bekennerschreiben. Auf dem Gelände der LAB Hannover-Langenhagen werde gerade eine zentrale Abschiebebehörde (ZAB) aufgebaut und mit mehr Personal ausgestattet. Ziel der Politik sei es, Abschiebungen mit der ZAB „schneller, effizienter und konsequenter“ durchzuführen. „Ganz im Sinne des tödlichen Paktes, der auf Bundesebene und Europaebene für den Ausbau der Festung Europa nach vorne getrieben wird.“

Mit den Transportern, unter denen die Brandansätze angebracht wurden, werden „Refugees gegen ihren Willen aus ihren Wohnungen und aus Lagern direkt zu Abschiebeflügen bzw. in den Abschiebeknast transportiert – mitten in der Nacht oder tagsüber aus der Schule“, heißt es weiter. Die militanten Aktionen der Gruppe seien als „praktischer Beitrag“ zu verstehen, um die Abläufe im „menschenverachtenden Abschiebesystem“ wirksam zu behindern. „Wir solidarisieren uns mit Refugees, die nach Europa und zu uns nach Deutschland kommen. Wir haben Respekt vor ihren Kämpfen für Bewegungsfreiheit. Wir haben Respekt, wenn sie sich gegen Abschiebeversuche wehren. Wir sind solidarisch mit allen, die Refugees bei ihren Kämpfen unterstützen: mit ziviler Seenotrettung, mit Unterstützung auf der Fluchtroute und in den Lagern an der europäischen Außengrenze.“