Bilgen: Die Efrîn-Operation muss gestoppt werden

Der HDP-Sprecher Ayhan Bilgen hat in Ankara dazu aufgerufen, die türkische Militärintervention in Efrîn zu stoppen.

Auf einer Pressekonferenz in Ankara hat sich der HDP-Sprecher Ayhan Bilgen zur drohenden Militärintervention der türkischen Armee im nordsyrischen Kanton Efrîn geäußert. Das Vorhaben der AKP-Regierung sei eines der Beispiele dafür, wie die Türkei an den Rand eines Abgrunds gedrängt werde, so Bilgen.

„Efrîn ist eines der wenigen Gebiete Syriens, in dem es keine Kampfhandlungen gibt. Es ist eine Region, in der die Kurden gemeinsam mit vielen anderen Völkern, die aus den umkämpften Gebieten Syriens nach Efrîn geflohen sind, in Ruhe und Frieden leben. Die Bemühung, die geplante Operation in einen Zusammenhang mit der Existenz einer Organisation zu stellen, ist in keiner Weise nachvollziehbar. Es ist nicht hinnehmbar, dass Hunderttausende Menschen zur Zielscheibe gemacht werden und Frauen und Kinder den Preis für diese Wut zahlen sollen.“

Weiterhin erklärte Bilgen, dass für die Türkei keine Bedrohung von Efrîn ausgehe. „Die Türkei bemüht sich sehr, die Russen zu überzeugen. Wir sind mit einer Außenpolitik konfrontiert, die sich bei den Russen anbiedert, anstatt den Kurden die Hand zu reichen. Wir betrachten diese Angelegenheit nicht als eine Sicherheitsfrage. Ganz im Gegenteil sehen wir das Vorgehen als eine Bedrohung für den Frieden in der Türkei. Wir rufen dazu auf, von diesem Fehler zurückzutreten.“

Die Menschen der Türkei könnten durch die Militärintervention nur verlieren, so Bilgen weiter. „Daher rufen wir dazu auf, nicht zu schweigen und verantwortlich zu handeln. Wir sind der Meinung, dass alle die Verantwortung dafür tragen, diese Katastrophe abzuwenden.“