Besuch bei Öcalan abgelehnt

Die Generalstaatsanwaltschaft von Bursa hat Anträge der Angehörigen und der Anwälte auf eine Besuchserlaubnis bei Abdullah Öcalan abgelehnt. Auch die anderen Gefangenen auf Imrali dürfen keinen Besuch empfangen.

Anträge von Angehörigen auf eine Besuchserlaubnis auf Imrali sind von der Generalstaatsanwaltschaft Bursa abgelehnt worden. Der Bruder des PKK-Gründers Abdullah Öcalan, Mehmet Öcalan, sowie sein Bevollmächtigter Mazlum Dinç hatten einen entsprechenden Antrag gestellt, ebenso die Angehörigen der weiteren drei Gefangenen Hamili Yildirim, Ömer Hayri Konar und Veysel Aktaş.

Auch der Besuchsantrag des Anwaltsteams von Abdullah Öcalan wurde zum 808. Mal abgelehnt.

Der kurdische Repräsentant und PKK-Gründer Öcalan befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 in Nairobi/Kenia auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali. Elf Jahre war er der einzige Häftling auf der Insel – bewacht von mehr als tausend Soldaten. Ihm wird seit annähernd acht Jahren jeglicher Rechtsbeistand verwehrt. Der Vordenker der kurdischen Befreiungsbewegung hält so den „Europa-Rekord“ für Haft ohne Zugang zu Anwälten.

Seit April 2015 befindet sich Abdullah Öcalan faktisch in Totalisolation. Nach dem letzten Familienbesuch am 11. September 2016 war sein Bruder Mehmet Öcalan erstmalig wieder am 12. Januar 2019 für ein 15-minütiges Gespräch auf Imrali. Im Moment befinden sich mehr als 7000 Menschen im unbefristeten Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation Öcalans. Sie fordern Bedingungen für Öcalan, in denen er als Vorsitzender einer legitimen Bewegung frei leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen.