Besorgniserregender Gesundheitszustand der Hungerstreikenden

Seit 57 Tagen sind 14 Aktivisten in Straßburg im Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich zunehmend.

Seit dem 17. Dezember sind 14 Personen in Straßburg im Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan. Die betreuenden Mediziner vom kurdischen roten Halbmond (Heyva Sor a Kurdistanê) sind besorgt über den Gesundheitszustand der Aktivistinnen und Aktivisten.

Einer dieser Ärzte ist Dr. Fahrettin Gülşen. Er betreut die Hungerstreikenden in Straßburg seit Beginn ihrer Aktion. Gegenüber unserer Agentur hat er sich zu ihrem Gesundheitszustand geäußert. Bereits in der ersten Phase habe der Hungerstreik zu extremem Gewichtsverlust geführt. Der erfahrene Mediziner weißt jedoch darauf hin, dass es sich bei einem Hungerstreik um einen Protestakt handelt und nicht zu verwechseln mit dem Freitod sei. Zudem müssen bei der Behandlung von Hungerstreikenden national und international anerkannte medizinisch-ethische Richtlinien eingehalten werden: „Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO schreibt vor, die Forderungen von Hungerstreikenden zu respektieren“, so Gülşen. Solange die Aktivisten bei Bewusstsein sind, würde eine Zwangsbehandlung den freien Willen der urteilsfähigen Hungerstreikenden untergraben.

Aktivisten verweigern weiterhin medizinische Maßnahmen

Dr. Gülşen sagte, die Mediziner seien verpflichtet, die Aktivisten über die Beschwerden durch den Nahrungsentzug und mögliche Risiken aufzuklären. Bei allen seien besorgniserregende Symptome festgestellt worden. Insbesondere zeigen sich Symptome wie heftige Magen- und Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Blutdruckschwankungen, Herzrhythmusstörungen, starke Schmerzen im Brustbereich und Schlafstörungen. „Aufgrund von Beschwerden wie Atemschwäche und Anzeichen von Herzleiden mussten die Aktivisten Yüksel Koç, Kerem Solhan und Gülistan Çiya İke bereits ins Krankenhaus eingewiesen werden“. Dr. Gülşen weist jedoch darauf hin, dass diese Hungerstreikenden jegliche medizinische Maßnahmen verweigert haben und sich ihr Gesundheitszustand zunehmend verschlechtert.

‚Jede Person muss ihren Pflichten nachkommen‘

Es gebe eine einfache Lösung für die Situation, in der sich die Hungerstreikenden befinden, so Dr. Gülşen. Den Forderungen der Aktivisten nachzukommen sei nicht schwierig. Der Mediziner fordert deshalb von jedem, seiner Pflicht nachzukommen, damit die Forderungen der Hungerstreikenden so schnell wie möglich erfüllt werden.