Berlin: Solidaritätsaktion für politische Gefangene fortgesetzt

Auf dem Berliner Alexanderplatz ist am vierten Tag in Folge auf den Hungerstreik politischer Gefangener in der Türkei aufmerksam gemacht worden. Die Gefangenen fordern ein Ende der Isolation Abdullah Öcalans und menschenwürdige Haftbedingungen.

Seit vier Tagen findet in Berlin eine Solidaritätsaktion für den Hungerstreik politischer Gefangener in der Türkei statt. Die Gefangenen fordern ein Ende der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und menschenwürdige Haftbedingungen.

Die heutige Mahnwache auf dem Alexanderplatz begann um 13 Uhr mit einer Schweigeminute. Anschließend hielt Yüksel Koç, Ko-Vorsitzender des kurdischen Europadachverbands KCDK-E, eine Rede, in der er auf den Kampf von Nelson Mandela in Südafrika hinwies und einen Vergleich mit Öcalan zog: „Abdullah Öcalan kämpft heute nicht nur für Frieden in der Türkei und Kurdistan, sondern im gesamten Mittleren Osten.“

Koç erwähnte in seiner Rede auch die vom KCDK-E initiierte Briefkampagne für Öcalan, die sich an die UN richtet.

Demir Çelik, Sprecher der alevitischen Föderation FEDA, sagte in einer Rede: „Abdullah Öcalan befindet sich seit 22 Jahren in schwerer Isolation. Während er sich weiter für Frieden und Freiheit engagiert, setzt der türkische Staat seinen Vernichtungsfeldzug fort.“

In einer Rede des europäischen Suryoye-Verbands wurde auf die Politik des Erdogan-Regimes aufmerksam gemacht: „An den Identitäten und Werte der Völker werden jeden Tag Verbrechen begangen. Die auf Vernichtung, Verleugnung und Assimilation aufbauende Mentalität kennt keine demokratischen und rechtlichen Grundsätze. Gegen Abdullah Öcalan und die anderen Gefangenen wird ein Isolationskonzept umgesetzt. Von Libyen bis nach Berg-Karabach wird im neoosmanischen Verständnis eine expansionistische Kriegspolitik betrieben, die zu weiteren Massakern führen wird.“

Zum Ende der heutigen Solidaritätsaktion wurden erneut die kämpfenden Gefangenen in der Türkei gegrüßt.