Berlin: Protest gegen Angriff auf Mexmûr
In Berlin hat eine Demonstration und Kundgebung gegen die türkischen Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete und auf das Flüchtlingslager Mexmûr in Südkurdistan stattgefunden.
In Berlin hat eine Demonstration und Kundgebung gegen die türkischen Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete und auf das Flüchtlingslager Mexmûr in Südkurdistan stattgefunden.
Die Proteste aufgrund des türkischen Angriffs auf das südkurdische Flüchtlingslager Mexmûr reißen nicht ab. Am Montag versammelten sich Aktivist:innen am Berliner Alexanderplatz zum Protest gegen das am 5. Juni begangene türkische Kriegsverbrechen. Die von den kurdischen Jugendbewegungen TCŞ (Revolutionäre Jugendbewegung) und TekoJIN (Bewegung kämpferischer junger Frauen) organisierte Kundgebung und Demonstration begann mit einer Schweigeminute für die im Widerstand Gefallenen. Anschließend erklärte das Vorbereitungskomitee: „Der türkische Staat hat im Süden Kurdistans schwere Niederlagen erlitten, deshalb greift er die Zivilbevölkerung an und setzt an den Stellen, an denen er gegen die Guerilla nicht weiterkommt, chemische Kampfstoffe ein. Am 5. Juni stellten sich die Verräter und Kollaborateure von der PDK auf die Seite des türkischen Staates und versuchten, in die Guerillagebiete in Metîna vorzurücken und an den Stellen, wo die Guerilla Stützpunkte hat, eigene Basen zu errichten.“
„Protest gegen Angriffe des türkischen Staates und Verrat der PDK“
Mutmaßlich bei einem Luftangriff wurden bei dieser Attacke fünf Peschmerga getötet. Dieser Angriff auf die PDK erfolgte nicht von Guerillaseite. Dazu hieß es im Redebeitrag weiter: „Die HPG erklärten, der Angriff sei nicht von Seiten der Guerilla erfolgt. Am selben Tag griff der türkische Staat das Flüchtlingslager Mexmûr an.“ In dem Redebeitrag wurde eine Verbindung zwischen den beiden Angriffen hergestellt. Die Veranstalter:innen riefen auf: „Das kurdische Volk muss gegen die Angriffe des türkischen Staates und der PDK Stellung beziehen, für die Guerilla eintreten und Kurdistan verteidigen. Wir protestieren gegen die Angriffe des türkischen Staates, das verräterische Verhalten der PDK, das nicht dem nationalen Interesse dient, und gegen die Angriffe auf das Lager Mexmûr.“
Anschließend hielt die Berliner Marxistische Initiative einen Redebeitrag. Sie kritisierte insbesondere die Bundesregierung für ihre Waffenlieferung an die Türkei scharf und rief zur Solidarität mit dem kurdischen Widerstand auf.
„Mafia-System in der Türkei greift kurdische Errungenschaften an“
Vom Alexanderplatz brach der Demonstrationszug zum Roten Rathaus auf. Dort erklärte die ehemalige HDP-Abgeordnete Sibel Yiğitalp: „Die Türkei profitiert vom innerkurdischen Konflikt. Das türkische Regime ist zu einem Mafia-System geworden. Das Militär, die Polizei, die Justiz und die Regierung sind von der Mafia durchdrungen und sie greifen die Errungenschaften des kurdischen Volkes an.“ Die ehemalige Abgeordnete spielt damit auf die Geständnisse des Mafia-Paten Sedat Peker an, der die lange von der kritischen Öffentlichkeit und der kurdischen Freiheitsbewegung gemachten Vorwürfe, das türkische Spezialkriegsregime betreibe ein Netzwerk der organisierten Kriminalität, bestätigt.