Berlin: Demonstration gegen türkische Invasion in Südkurdistan

In Berlin haben kurdische und internationalistische Gruppen gegen die türkische Invasion in Südkurdistan demonstriert. Das Zeigen von YPG/YPJ-Fahnen wurde polizeilich untersagt.

Unter dem Motto „No Pasaran – Keine Besatzung Südkurdistans“ ist in Berlin gegen die türkische Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten demonstriert worden. Aufgerufen zu dem Protest hatten kurdische und internationalistische Gruppen, darunter die Freie Kurdische Gemeinde Berlin e.V., die Frauenräte Dest-Dan und Binevş, Women Defend Rojava, RiseUp4Rojava, der Studierendenverband YXK, die Jugendbewegungen TekoJin und TCŞ sowie die Jugendkommune Şehîd Sara Dorşîn.

Die Demonstration begann am frühen Dienstagabend mit einer Auftaktkundgebung am Hermannplatz in Neukölln. Nach einer Schweigeminute verlas ein Aktivist eine Erklärung, in der es „bezeichnend“ genannt wurde, dass die Türkei ihre jüngste Besatzungsoperation in Südkurdistan am 106. Jahrestag des Völkermords an den Armenier*innen gestartet hat. Danach wurde der Zug mit Parolen wie „Es lebe der Widerstand der Guerilla“ eingestimmt, bevor es losging Richtung Kottbusser Damm. Begleitet wurde die Demonstration von dem Lied „Zap, Zap, Zapê“ des Sängers Hozan Sîmar, viele Teilnehmende sangen stimmungsvoll mit. Zap ist eine der Regionen in den von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebieten, die derzeit von der türkischen Armee angegriffen wird.

Die Polizei war in Zivil präsent, das Zeigen von Fahnen der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG/YPJ wurde untersagt. Die Maßnahme stieß auf scharfe Kritik und Empörung. „Wir lassen es nicht zu, dass diese Fahnen verboten werden, denn sie stehen für Freiheit, Menschlichkeit, Schutz vor dem IS und für das Leben aller”, erklärte etwa die Kampagne Women Defend Rojava. Zahlreiche Menschen trugen dafür die Fahne der TEV-DEM in den Farben grün, rot und gelb.

Der Zielort des Zugs war das Kottbusser Tor in Kreuzberg. Dort angekommen fand eine schöne Abschlusskundgebung mit ausgiebigen Govend-Tänzen statt. Das Organisationskomitee hat unterdessen angekündigt, weitere Demonstrationen gegen die gegenwärtige Invasion in Südkurdistan zu initiieren. Zudem wurde dazu aufgerufen, an dem von Women Defend Rojava und RiseUp4Rojava ins Leben gerufenen Aktionstag am 29. April teilzunehmen.