1,5 Millionen Mal „Nein“ zum türkischen Faschismus!

Mit einer bundesweit angelegten Brief- und E-Mail-Aktion setzen Aktivist*innen ein Zeichen gegen die türkische Besatzungsoperation in Südkurdistan. Die Initiatoren haben sich das Ziel gesetzt, mindestens 1,5 Millionen Menschen zu erreichen.

Mit einer bundesweit angelegten Brief- und E-Mail-Aktion setzen kurdische und internationalistische Aktivist*innen ein Zeichen gegen die in der Nacht von Freitag auf Samstag gestartete Besatzungsoperation der Türkei in Südkurdistan. Die Initiatoren haben sich das Ziel gesetzt, in den nächsten Tagen mindestens 1,5 Millionen Menschen per Briefwurf oder E-Mail zu erreichen.

„Genau am Jahrestag des Beginns des Völkermords an den Armenier*innen, dem 24. April, hat das türkische Militär den Angriff gestartet. Das ist kein Zufall, sondern zynisches Kalkül“, stellt Lisa Schelm, Pressesprecherin der Kampagne Riseup4Rojava, fest. Dem Völkermord an den Armenier*innen sind mindestens 1,5 Millionen Menschen zum Opfer gefallen. „Deswegen sagen wir 1,5 Millionen Mal Nein zu diesem Krieg“ fährt Schelm fort.

Tahir Köçer, Ko-Vorsitzender der Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland (KON-MED), verurteilt ebenfalls den Angriff auf die Stellungen der PKK in den Gebieten Metîna, Avaşîn und Zap und weist auf den Einsatz von ABC-Waffen durch die türkische Armee hin. „Die Türkei führt einen genozidalen Krieg in Kurdistan. Erneut hat die Türkei Massenvernichtungswaffen eingesetzt. Die Angriffe der Türkei wurden durch die Guerilla zurückgeschlagen. Infolge dessen setzte die Armee am 25. April Giftgas ein, um in die Höhlensysteme vorzudringen. Wir können und dürfen in Anbetracht dieser Verbrechen nicht schweigen.”

Die Brief- und E-Mail-Aktion sei aber nur die erste Reaktion auf die gegenwärtige Invasion. Der Widerstand werde nicht aufhören, bis der Angriff beendet ist, ordnet die Pressesprecherin von Women Defend Rojava, Tanya Berger, den Schritt ein und verurteilt die Zusammenarbeit der Türkei mit anderen NATO-Staaten: „Der Angriff folgte unmittelbar auf ein Telefonat mit US-Präsident Biden. Die deutsche Regierung schweigt nicht nur zu dem Angriffskrieg der Türkei, sondern leistet politische Unterstützung und liefert weiter die Waffen, die dort zum Einsatz zu kommen. Wir sagen Nein zu jeder Unterstützung des türkischen Faschismus!”

Die Aktion, die an diesem Dienstag begonnen hat, wird solange andauern, bis das Ziel von 1,5 Millionen E-Mails und Briefen erreicht ist. Aufgerufen zu der Aktion haben der Verband kurdischer Frauen in Deutschland (YJK-E), KON-MED sowie die Kampagnen Women Defend Rojava und Riseup4Rojava.