Im Umland der Tişrîn-Talsperre sind am Mittwoch von türkischen Drohnen abgefeuerte Bomben niedergegangen. Ein Geschoss schlug in unmittelbarer Nähe eines zivilen Konvois ein, der sich auf dem Weg zu einer Protestkundgebung gegen die andauernden Angriffe der Türkei und ihrer Dschihadistentruppe SNA auf die Stauanlage befand (ANF berichtete). Ersten, aber von der Sicherheitsbehörde der nordostsyrischen Autonomieverwaltung noch nicht bestätigten Berichten zufolge forderte der Einschlag ein Todesopfer und sechs Verletzte. Unter den Verwundeten sollen auch zwei Frauen und zwei Medienschaffende sein.

Die Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) hat Aufnahmen von dem Einschlag veröffentlicht. Die Szenen wurden von der Kamera einer Mini-Drohne, die den Konvoi filmte, eingefangen. Das Geschoss hinterließ einen Krater im Straßenrand, wie auch auf Fotos des Fernsehsenders Ronahî TV zu sehen waren. Teile der Drohne trafen zudem einige der wenige Meter entfernten Autos. Durch die Druckwelle wurden zahlreiche Fahrzeuge beschädigt. Auch an anderer Stelle soll der Konvoi von Drohnen erfasst worden sein. Bilder davon liegen bisher nicht vor.

Protest an Talsperre

Hunderte Fahrzeuge aus verschiedenen Städten der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens (DAANES) waren an dem Konvoi am Mittwoch beteiligt. Dahinter stand eine Protestaktion der Volksräte. Seit Anfang Dezember wird das Stauwerk, das etwa 30 Kilometer südöstlich des Stadtkerns von Minbic liegt und Hauptquelle für Strom und Wasser im Kanton Firat (Euphrat) ist, von der türkischen Armee und deren Söldnern angegriffen. Die DAANES und die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) warnen, dass infolge der ständigen Angriffe auf die Talsperre ein Dammbruch droht. Sie fordern die internationale Gemeinschaft zu Maßnahmen gegen die Türkei auf.