Athen: Freiheit für Sergen Solak

Sergen Solak wird von der Athener Ausländerpolizei nach einem bewaffneten Angriff verletzt festgehalten. Freundinnen und Freunde von ihm fordern seine sofortige Freilassung.

Sergen Solak hat vor rund einem Jahr in Griechenland Asyl beantragt, weil er in der Türkei aus politischen Gründen zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Sergen Solak, der noch immer auf das Ergebnis seines Asylantrags wartet, wurde am 5. Oktober 2021 auf dem Balkon des Hauses eines Freundes von unbekannten maskierten Angreifern von drei Kugeln getroffen und schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Eine Kugel hat ihn unter seinem Herzen getroffen, eine weitere Kugel befindet sich weiter in seinem Körper, da sie in einem Risikobereich ist. Während der Behandlung hat er schwere Infektionen mit Herz- und Nierenversagen bekommen.

Obwohl sich Sergen Solak noch nicht vollständig von der lebensbedrohlichen Situation erholt habe, wird er unabhängig von seinem Gesundheitszustand seit dem 22. November in der ausländischen Polizeibehörde Athen in einer unhygienischen Zelle festgehalten, berichten Freundinnen und Freunde von ihm. Auch die ärztliche Behandlung von Solak, der sich wegen fehlender vorläufiger Papiere und Grenzverletzung in Einzelhaft befindet, sei unterbunden worden. Aufgrund seiner Verletzungen müsse er mit Flüssignahrung ernährt werden, aber auch dies soll ihm verwehrt worden sein. Dabei habe Solak bereits mehr als 20 Kilogramm verloren und wiege nur noch 61 Kilogramm. Darüber hinaus sei er unter den schmutzigen und schlechten Bedingungen bei der Polizei jeden Tag neuen Ansteckungsgefahren ausgesetzt.

Freundinnen und Freunde von Sergen Solak erklären, dass er in Griechenland Asyl beantragen musste, weil ihm in der Türkei die Freiheit und das Recht auf Leben genommen wurden und er sich jetzt in Griechenland, wohin er aufgrund des internationalen Asylrechts geflüchtet ist, erneut in Lebensgefahr befindet. Sie fordern, dass Sergen Solak so schnell wie möglich freigelassen und behandelt werden muss und rufen „die demokratische Öffentlichkeit, Migrantenorganisationen, Menschenrechtsorganisationen und internationalen Institutionen auf, Maßnahmen zu ergreifen, um dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Griechenland zu stoppen und sicherzustellen, dass Sergen Solak die grundlegenden Menschenrechte erlangt“.

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