Armita Geravand in Teheran beerdigt
Die an den Folgen einer gewaltsamen Begegnung in der U-Bahn mit iranischen Sittenwächterinnen verstorbene 16-jährige Kurdin Armita Geravand ist in Teheran beerdigt worden.
Die an den Folgen einer gewaltsamen Begegnung in der U-Bahn mit iranischen Sittenwächterinnen verstorbene 16-jährige Kurdin Armita Geravand ist in Teheran beerdigt worden.
Armita Geravand ist in Teheran beerdigt worden. Die 16-jährige Kurdin starb am Freitag nach wochenlangem Koma in einer Militärklinik in der iranischen Hauptstadt an den Folgen eines gewaltsamen Zusammenstoßes mit Sittenwächterinnen in der U-Bahn. Laut Menschenrechtsorganisationen erlitt sie eine schwere Kopfverletzung, nachdem sie von Moralpolizistinnen in der U-Bahn gegen eine Haltestange gestoßen wurde.
Der Fall der Kurdin, die ursprünglich aus Kirmaşan (Kermanschah) stammt, hatte Anfang Oktober Wut und Empörung ausgelöst. Berichten zufolge wollte ihre Familie sie in Kirmaşan beerdigen, was von den Behörden nicht gelassen wurde. Ihre Angehörigen wurden vom Geheimdienst unter Druck gesetzt. Bei der Beerdigung auf dem Zentralfriedhof Behesht-e Zahra im Süden Teherans war ein großes Aufgebot an Regime-Kräften präsent, acht Personen wurden festgenommen.
Trotz massiven Sicherheitsaufgebots des #Iran Regimes haben es Menschen geschafft zur Beerdigung von #ArmitaGaravand zu kommen. Sie rufen: Diese Blume wurde zerrissen u der Heimat geschenkt (Vaterland geopfert). Sie war nach Konfrontation mit berüchtigten Sittenpolizei gestorben. pic.twitter.com/lTnekS3lbT
— Natalie Amiri (@NatalieAmiri) October 29, 2023
Armita Geravands Schicksal erinnert an den Fall von Jina Mahsa Amini, die im Herbst 2022 von der Moralpolizei wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Kleidervorschriften des Regimes festgenommen worden war. Die 22-Jährige aus Seqiz fiel ins Koma und starb an den Folgen von Misshandlungen, die ihr in Gewahrsam zugefügt wurden. Ihr Tod löste die „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolution und damit die schwersten Proteste seit Jahrzehnten in Iran aus. Seitdem ignorieren viele Frauen demonstrativ die Kopftuchpflicht.