Antikriegsprotest in Bern

In Bern protestierten Aktivist:innen unter dem Motto „Stoppt Putin in der Ukraine, stoppt Erdoğan in Kurdistan“ gegen die Kriegspolitik Russlands und der Türkei.

Am Mittwoch versammelten sich Aktivist:innen revolutionärer Jugendorganisationen in Bern, um gegen die aktuellen Kriege zu protestieren. Der Protest am Abend wurde von Institutionen der Diaspora aus Kurdistan und der Türkei unterstützt. Die Aktivist:innen trugen Transparente mit Aufschriften wie „Militarismus raus aus den Köpfen“, „Stoppt Putin in der Ukraine, stoppt Erdoğan in Kurdistan“ und das Plakat mit der Aufschrift „KillErdoğan“, das zensiert gezeigt wurde. Ein Verfahren wegen des Plakats hat am Vormittag gegen vier beschuldigte Aktivist:innen mit einem Freispruch geendet.


In einem Redebeitrag hieß es: „Das türkische Militär hat zusammen mit dschihadistischen IS-Banden die Kontrolle über mehrere Städte in Nordsyrien übernommen, und Erdoğan setzt seine Kriegspolitik mit Drohnen und Chemiewaffen Tag für Tag fort. Der Austritt aus der Istanbul-Konvention und der Anstieg der Zahl der Femizide um rund 1.400 Prozent sind nur ein Teil von Erdoğans patriarchaler Politik und verdeutlicht die Realität seiner faschistischen Herrschaft. Trotz der massiven Repression in der Türkei gehen die Menschen dort auf die Straße und die Guerillakräfte fügen der türkischen Armee schwere Niederlagen zu. Die Niederschlagung des von der Türkei unterstützten IS-Aufstands in Hesekê ist dafür das beste Beispiel.

Wir werden nicht zulassen, dass Schweizer Unternehmen und Banken von Umweltzerstörung, Repression und dem Krieg in der Türkei profitieren. Wir werden unsere Verantwortung hier im Herzen des Kapitalismus übernehmen. Die Ausweitung der Handelsabkommen zwischen der Schweiz und der Türkei stärkt das Erdoğan-Regime ganz offen. Wir rufen alle revolutionären Institutionen auf, den Kampf gegen diese Entwicklungen und gegen Erdoğans Faschismus zu vereinen."

Anschließend zogen die Aktivist:innen unter bengalischem Feuer, Guerillaliedern und Antikriegsparolen durch die Stadt. Die vom IS-Angriff in Pirsûs versehrte Aktivistin Güneş Erzurumluoğlu erinnerte in ihrem Redebeitrag an die am 7. März 2015 im nordsyrischen Til Temir im Kampf gegen den IS gefallene Duisburger Internationalistin Ivana Hoffman.