Am kommenden Samstag findet in Köln die alljährliche Fachtagung des Netzwerkes kurdischer Akademikerinnen und Akademiker (Kurd-Akad) statt. Diesjährige Kooperationspartner sind die Volkshochschule Köln und das kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit Civaka Azad. Unter der Überschrift „Die Kurden im Kontext der (De-)Eskalation im Mittleren Osten – Ansätze der Konflikt- und Friedensforschung im Fokus" sollen in zwei aufeinanderfolgenden Foren und einer Abschlussdiskussion die Konfliktkonstellationen im Mittleren Osten sowie friedenspolitische Ansätze analysiert werden.

Im ersten Forum, das von der Journalistin Diana Hodali moderiert wird, sprechen der Journalist und Nahost-Experte Ulrich Tilgner, der Politikwissenschaftler Mahir Tokatli von der Universität Bonn und Eren Keskin, Ko-Vorsitzende des Menschenrechtsvereins IHD, über die ethisch und konfessionell konnotierten Konfliktdynamiken im Mittleren Osten, die Transformation von Regimen in Diktaturen sowie das Thema der Frauen im Fokus von Gewalt und Krieg.

Das zweite Forum, moderiert von der Politikwissenschaftlerin Rosa Burc von der Universität Bonn, wird sich mit demokratischen Perspektiven zur Beendigung von Konflikten befassen. Hierbei sollen neben Vergleichen mit internationalen Friedensprozessen mögliche Föderalismuskonzepte hinzugezogen werden. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auch auf die demokratische Föderation Nordsyrien gerichtet. In diesem Forum referieren Prof. Dr. Heinemann-Grüder, Politikwissenschaftler von der Universität Bonn, Prof. Dr. Mithat Sancar, HDP-Abgeordneter und Rechtswissenschaftler sowie die Soziologin Dilar Dirik von der Universität Cambridge. Eingeleitet wird das Forum durch ein Impulsreferat von Adem Uzun, Mitglied im Exekutivrat des Kurdistan National Kongresses (KNK), zur Evolution des kurdischen Konfliktes in der Türkei sowie bisherige Anstrengungen zur Lösung.

In der von der Kurd-Akad-Vorsitzenden Dersim Dagdeviren moderierten Abschlusssession diskutieren die Referenten unter der Überschrift „Der Mittlere Osten zwischen Konflikt und Konsolidierung – friedensbildende Maßnahmen" über mögliche friedliche Entwicklungslinien für die Region, in Anbetracht der Angriffe der türkischen Armee auf Efrîn in der Demokratischen Föderation Nordsyrien aktueller denn je.

Die Fachtagung findet am 27. Januar 2018 von 13–18 Uhr im FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt, Cäcilienstr. 29-33, 50676 Köln statt.