Aktionstag „LeaveNoOneBehind“ in Hannover

In Hannover hat eine Kundgebung zum bundesweiten Aktionstag #LeaveNoOneBehind stattgefunden. Zahlreiche Organisationen, darunter NAV-DEM Hannover, forderten, Niedersachsen zum sicheren Hafen zu machen.

Zum bundesweiten Aktionstag der Seebrücken-Bewegung kamen in Hannover 250 Menschen zu einer Kundgebung zusammen, um die sofortige Evakuierung der Geflüchteten-Lager auf den griechischen Inseln und sichere Fluchtrouten nach Europa zu fordern.

Der Aktionstag schließt an eine lange Reihe von Aktionen unter dem Schlagwort #LeaveNoOneBehind in den letzten Wochen an. Aufgrund der drohenden Gefahr durch das Coronavirus besteht eine große Dringlichkeit jetzt zu handeln. Im Aufruf der Seebrücke heißt es: „Corona ist tödlich – besonders für diejenigen, die sich nicht davor schützen können. In den Lagern auf den griechischen Inseln sind geflüchtete Menschen diesem tödlichen Virus weiterhin auf engstem Raum ausgeliefert. Seit Wochen fordern bundesweit zehntausende Menschen die sofortige Evakuierung der griechischen Lager, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern.“

Um auf diese unhaltbare Situation aufmerksam zu machen, bildeten die Teilnehmer*innen der Kundgebung eine Menschenkette vom Maschsee bis zum Rathaus. Redebeiträge der Seebrücke Hannover, der Gruppe „Together we are Bremen“ zur Situation in der Geflüchtetenunterkunft Lindenstraße, der Kampagne „Niedersachsen zum sicheren Hafen machen!“, von NAV-DEM Hannover, der Gruppe Solinet und von Einzelpersonen wurden über mehrere dezentrale Lautsprecher, die per Funk miteinander verbunden waren, gehalten.

Niedersachsen zum sicheren Hafen machen!

Das Demokratische Gesellschaftszentrum der Kurd*innen, NAV-DEM Hannover, unterstrich, dass Geflüchtete Teil der Gesellschaft in Niedersachsen sind: „Wir nehmen am heutigen LeaveNoOneBehind-Aktionstag der Seebrücken-Bewegung teil, weil das Thema von Flucht und Asyl für uns als kurdische Community essentiell ist. Viele von uns haben selbst Fluchterfahrung. Wir wissen, wie wichtig es ist, anzukommen, sich sicher zu fühlen, Teil einer Gemeinschaft sein zu können.“

Darum sei es wichtig, dass Niedersachsen ein sicherer Hafen für Geflüchtete wird und die Gesellschaft in Niedersachsen sich gegen die bestehende Grenzen wendet: „Die Stadt Hannover und die Region Hannover haben sich zu sicheren Häfen für gerettete Geflüchtete erklärt. Das finden wir gut, das ist ein richtiges Zeichen. Aber das reicht nicht. Auch die Stadt und die Region können mehr tun. Sie müssen sich gemeinsam mit anderen dafür einsetzen, dass Niedersachsen sicherer Hafen wird. Wir alle müssen uns dafür einsetzen, dass Niedersachsen ein sicherer Hafen wird.“

Mit dieser Forderung schlossen sich die Demonstrierenden der Kampagne „Niedersachsen zum sicheren Hafen machen!“ an, die derzeit die Landesregierung und die niedersächsische Politik dazu bewegen will, mehr Verantwortung für die Rettung von Geflüchteten und die Etablierung sicherer Fluchtrouten zu übernehmen.