Aktionen für Öcalan in Europa dauern an

In vielen europäischen Städten haben an diesem Wochenende erneut Tausende Menschen für die Freiheit Abdullah Öcalans demonstriert.

Die Sorge um Abdullah Öcalan, von dem es seit über einem Jahr kein Lebenszeichen mehr gibt, reißt nicht ab. In Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Schweden fanden erneut Protestaktionen statt. Die zentrale Forderung der Demonstrationen richtet sich an das Antifolterkomitee des Europarats (CPT). Das CPT ist die einzige Institution, die das Recht hat, Gefängnisse der Mitgliedsstaaten zu inspizieren.

In Hannover fand am Samstag aus Anlass des internationalen Tages der Menschenrechte eine Demonstration für die Freiheit Abdullah Öcalans und aller politischen Gefangenen statt. Hunderte Menschen liefen mit Transparenten und Schildern in den Händen vom Ernst-August-Platz über das Steintor zurück zum Hauptbahnhof. Dabei wurden Flugblätter verteilt und Parolen gerufen. Als Ko-Vorsitzender von NAV-DEM hielt Tahir Koçer eine Ansprache, in der er die Verbotspolitik der Bundesregierung verurteilte. Am Steintorplatz kam es zu einer kurzen Auseinandersetzung, weil die Polizei gegen ein Transparent mit der Aufschrift „Freiheit für Abdullah Öcalan“ intervenierte.

In Berlin wurde auf einer vom HDK organisierten Kundgebung zum Menschenrechtstag auf dem Herrmannplatz „Freiheit für Abdullah Öcalan und alle politischen Gefangenen“ gefordert. Die Kundgebung wurde vom Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum, dem Frauenrat DEST-DAN, Partizan, ATİK, DİDF, Grüne Linke und dem Soli-Komitee unterstützt.

In Zürich fand auf der Rathausbrücke eine Kundgebung der Jugendorganisation Ciwanen Azad teil. Die Kundgebung wurde mit einer Schweigeminute für die Mitglieder der Selbstverteidigungskräfte Maxmûr eingeleitet, die am 6. Dezember bei einem Luftangriff auf das südkurdische Flüchtlingslager ums Leben gekommen sind. In Redebeiträgen wurde darauf hingewiesen, dass die Philosophie Abdullah Öcalans eine Quelle der Hoffnung für den gesamten Mittleren Osten darstelle.

In Frankreich wurde in Toulouse, Marseille und Bordeaux für die Freiheit Abdullah Öcalans demonstriert.

Auf einer Demonstration in Stockholm aus Anlass des internationalen Menschenrechtstags hielt Ayşe Göktepe vom Frauenrat Amara eine Ansprache, in der sie auf die jahrzehntelange Isolation Öcalans hinwies. Öcalan gelte als Repräsentant des kurdischen Volkes und seine Philosophie werde heute in Rojava in die Praxis umgesetzt, so Göktepe. Für die Völker des Mittleren Ostens stelle er eine Hoffnung dar und müsse daher umgehend freigelassen werden.

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