Adana: Ermittlungen gegen kurdische Musiker ausgeweitet

In Adana sind die Ermittlungen gegen das kurdische Musikzentrum DEM ausgeweitet worden. Auf Anweisung der Generalstaatsanwaltschaft wurden zwei weitere Personen festgenommen, darunter eine 15-Jährige.

Die Generalstaatsanwaltschaft Adana hat ihre Ermittlungen gegen das kurdische Musikzentrum DEM ausgeweitet. Am Samstag waren bereits zwei Mitarbeiter*innen des Zentrums in der südtürkischen Provinz Adana, das eine große Palette an Kurs- und Seminar- Angeboten für kurdische Musikbegeisterte bietet, bei einem Überfall der Polizei festgenommen worden. Zeitgleich fanden im Rahmen des nicht näher benannten Ermittlungsverfahrens Razzien in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (Mardin) statt, bei denen zwei Student*innen festgenommen wurden. Am Dienstagabend ordnete die Behörde in Adana weitere Ingewahrsamnahmen an. Festgenommen wurden zwei Besucher*innen des Musikzentrums, darunter die 15-jährige D.S. Beide werden in der Abteilung für politische Straftaten des Polizeipräsidiums festgehalten.

Was den Betroffenen zum Vorwurf gemacht wird, ist noch immer unklar. Die Ermittlungsakte steht unter Geheimhaltung, Anwält*innen bekommen keine Einsicht.

Repression gegen HDP in Mûş

In Gimgim (Varto) in der nordkurdischen Provinz Mûş wurde unterdessen der politische Vernichtungsfeldzug der AKP-Regierung gegen die demokratische Opposition fortgesetzt. Bei einer Reihe von Hausdurchsuchungen nahm die Polizei am Dienstag drei Politiker*innen aus dem Lager der Demokratischen Partei der Völker (HDP) fest. Bei den Betroffenen handelt es sich um den Ko-Vorsitzenden des Kreisverbands Atik Yıldız, die Lokalpolitikerin Şengül Çiçek, die bis zu ihrer Absetzung Bezirksratsmitglied der HDP in der Kommunalverwaltung von Mûş war, sowie Bektaş Han aus dem ehemaligen HDP-Kreisvorstand. Was ihnen vorgeworfen wird, ist nicht bekannt.