Abschiebung von Muhammed Tunç verhindert

Vor dem Abschiebegefängnis in Pforzheim haben Aktivist:innen gegen die für heute geplante Ausweisung von Muhammed Tunç in die Türkei protestiert. Der 33-jährige Kurde wehrte sich am Flughafen Stuttgart offenbar erfolgreich gegen seine Abschiebung.

Der 33-jährige Muhammed Tunç, der heute in die Türkei ausgewiesen werden sollte, hat am Flughafen Stuttgart Widerstand geleistet und konnte so seine Abschiebung verhindern. Er befindet sich jetzt wieder im Abschiebegefängnis in Pforzheim (Baden-Württemberg). Seine Unterstützergruppe geht davon aus, dass die deutschen Behörden erneut versuchen werden, ihn in den nächsten Tagen mit einem Charterflug in die Türkei auszufliegen.

Muhammed Tunç befand sich seit einer Woche in Abschiebehaft. Vor dem Gefängnis in Pforzheim versammelten sich ab sechs Uhr morgens 30 Personen, um gegen seine Ausweisung zu protestieren. Mit Parolen und Reden nahmen sie Kontakt zu Muhammed auf, um ihm zu zeigen, dass er nicht allein ist. Gegen acht Uhr wurde er zum Flughafen Stuttgart abtransportiert und sollte gegen seinen Willen in die Türkei ausgeflogen werden.

Nach Angaben seiner Unterstützer:innen ist Muhammed Tunç als Kind politisch verfolgter Eltern 1989 in Deutschland geboren. „Er ist verheiratet und lebt in Ulm. In der Türkei hat er keine Familie, denn die musste schon in der Vergangenheit wegen politischer Verfolgung flüchten. Jetzt wird er von seiner Frau getrennt, die in Deutschland zurückbleibt. Als freiheitsliebender Kurde drohen ihm Verfolgung und Haft“, teilt die Unterstützergruppe mit.

Die genauen Umstände des Widerstands von Muhammed Tunç gegen seine Abschiebung am Flughafen sind zur Zeit noch unklar. Seine Unterstützer:innen rufen dazu auf, weiter mit ihm solidarisch zu bleiben und seine drohende Ausweisung zu verhindern.