Şengal-Rat gratuliert Nadia Murad zum Friedensnobelpreis
Der Demokratisch-Autonome Rat von Şengal hat der ezidisch-kurdischen Aktivistin Nadia Murad zum Friedensnobelpreis gratuliert.
Der Demokratisch-Autonome Rat von Şengal hat der ezidisch-kurdischen Aktivistin Nadia Murad zum Friedensnobelpreis gratuliert.
Der Demokratisch-Autonome Rat von Şengal hat Nadia Murad zur Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis gratuliert. Die ezidisch-kurdische Aktivistin wurde für ihren Kampf gegen sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegen und Konfliktgebieten geehrt, erklärte das Norwegische Nobelkomitee am Freitag. Neben Nadia Murad wurde auch der kongolesische Gynäkologe Denis Mukwege ausgezeichnet. Insgesamt standen neben 115 Organisationen 216 Frauen und Männer auf der Nominierungsliste der Jury für den Friedensnobelpreis 2018.
Die Menschenrechtlerin Nadia Murad stammt aus dem Dorf Koço (Kocho) im Şengal. Das etwa 1.700 Einwohner*innen zählende Dorf, in dem 300 Familien lebten, war am 15. August 2014 von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) überfallen worden. Weil sich die Bewohner*innen weigerten, zum Islam zu konvertieren, wurden 600 Männer und Jugendliche erschossen. 694 Frauen und Kinder wurden entführt und sexuell ausgebeutet bzw. zu Kindersoldaten ausgebildet. Auch die Mutter und sechs Brüder Nadia Murads wurden ermordet. Der heute 25-Jährigen gelang nach etwa drei Monaten die Flucht aus der IS-Gefangenschaft. Inzwischen lebt die Aktivistin, die auch mit dem Sacharow-Preis ausgezeichnet wurde, in Baden-Würtemberg und macht als UN-Sonderbotschafterin auf die Qualen der IS-Opfer aufmerksam.
In der Glückwunschbotschaft heißt es:
„Als Demokratisch-Autonomer Rat von Şengal gratulieren wir der ezidischen Kurdin Nadia Murad und der ezidischen Bevölkerung zum Friedensnobelpreis. Die Tochter Êzîdxans, Nadia Murad hatte sich aus eigener Kraft aus den Händen der Dschihadisten befreit und die Folter und Massaker, die dem ezidischen Volk angetan wurden, der ganzen Welt erzählt. Das ezidische Volk ist in seiner Geschichte dutzende Male zum Ziel von Angriffen und Massakern geworden. Nun wurde die Welt zum ersten Mal über das Leid der Ezid*innen in Kenntnis gesetzt. Nadia Murad hat über die Folter, welche die Frauen erlitten, und über die Angriffe der gesamten Welt und der Menschheit mit großem Mut berichtet. Wir gratulieren ihr zu ihrem wohlverdienten Friedensnobelpreis. Das ezidische Volk hat seine Rechte noch nicht vollständig erreicht. Tausende Frauen sind immer noch in den Händen der Dschihadisten. Wir hoffen, dass der Genozid an den Ezid*innen anerkannt wird. Die Autonomie von Şengal muss ebenso akzeptiert werden.“