Şengal: Proteste gegen Camp für IS-Familien

Die irakische Regierung hat beschlossen, im Distrikt Ninova ein Camp für 3.140 IS-Familien zu errichten. Aufgrund der Nähe zur Şengal-Region protestieren Ezid*innen gegen das Lager.

Der „Islamische Staat” (IS) versuchte in der Şengalregion einen Genozid an der ezidischen Bevölkerung, ermordete Tausende, verschleppte Frauen und Kinder und versklavte sie. Die Errichtung eines Camps für IS-Familien in der Nähe der von den IS-Massakern gezeichneten Region, führt daher zu Protesten.

In dem Lager sollen IS-Familien, die aus Nord- und Ostsyrien zurückgeholt werden, untergebracht werden. Das Camp soll aus 4.000 Zelten bestehen und ist schon zur Hälfte fertig gebaut. Die Menschen der Region sehen in dem Camp eine Bedrohung, und auch im irakischen Parlament gab es heftige Opposition gegen den Beschluss. Der Journalist Tahsin Şêx Kalo bezeichnete das Lager als „Fortsetzung des Genozids mit anderen Mitteln und ein Embargo gegen die Eziden“. Die Errichtung des Camps würde die Straße zwischen Şengal und Südkurdistan unbenutzbar machen. Daher sei diese Initiative der irakischen Regierung „negativ und gefährlich“.