48 türkische Soldaten wegen Befehlsverweigerung angeklagt

48 Soldaten der türkischen Armee sind wegen Befehlsverweigerung angeklagt worden, weil sie im vergangenen Jahr nicht an einer Militäroperation in der nordkurdischen Provinz Colemêrg teilnehmen wollten.

48 Soldaten der Kommando-Brigade Bolu sind wegen Befehlsverweigerung angeklagt worden. Die Einheit war im Oktober 2017 acht Tage lang im Kreis Çelê (Çukurca) im Einsatz gegen die kurdische Guerilla. Dabei wurden nach staatlichen Angaben vier Soldaten getötet, die HPG gab die Anzahl mit 19 an. Nach den ersten acht Tagen der Militäroperation verweigerten sich 48 Soldaten dem Einsatzbefehl.

Einer der angeklagten Soldaten erklärte zu seiner Verteidigung, der Einsatz sei schlecht geplant gewesen und es seien keinerlei Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden. Die acht Tage im bergigen Operationsgebiet hätten zu großer Erschöpfung geführt, außerdem sei die gesamte Einheit durch den Tod ihrer Kameraden psychisch in schlechter Verfassung gewesen.