Es ist endlich so weit: Im April findet die nächste Auflage der Kampfsport- und Solidaritätsgala „Thirtysix Fights“ statt. Diesmal unter dem Motto: „Jin Jiyan Azadî – United for the Women’s Revolution in Rojava“. Alle Einnahmen der Veranstaltung, die am 6. April im Kreuzberger Club SO36 stattfindet, gehen an das Frauenhaus in der Cizîrê, dem ersten Frauenhaus der Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien, auch bekannt als Rojava. Zum Event teilen die Organisator:innen mit:
„Die Revolution in Rojava gilt weltweit als Inspiration beim Kampf für eine gerechte, basisdemokratisch organisierte Gesellschaft. Ziel ist es, allen Menschen gleichberechtigt die Beteiligung an politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen zu garantieren - unabhängig etwa von ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder Geschlecht. Besonders die Revolution der Frauen hat hierbei große Fortschritte erzielt. So sind zur Verteidigung ihrer erkämpften Rechte inzwischen alle Gremien der Selbstverwaltung mit Doppelspitzen besetzt und es gibt zahlreiche autonome Frauenstrukturen mit politischem Vetorecht.
Doch gesellschaftliche Veränderung braucht Zeit. Daher sind auch heute noch viele Frauen in Rojava von patriarchaler Unterdrückung betroffen, beispielsweise durch Zwangsehen, häusliche Gewalt oder Ehrenmorde. Zum Schutz dieser Frauen ist 2015 das erste Frauenhaus in der Region Cizîrê im Nordosten Syriens entstanden. Hier wird den Betroffenen nicht nur Zuflucht vor Gewalt geboten, sondern auch Bildung und psychologische Betreuung, um sie in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Unabhängigkeit zu stärken und ihrer Rechte bewusst zu werden. Die leitende Frauenkommission arbeitet dabei eng mit anderen Institutionen der Selbstverwaltung zusammen, um eine sichere Rückkehr der Frauen zu ihren Familien zu ermöglichen. So konnten 2023 von insgesamt 92 Frauen 81 das Frauenhaus nach mehreren Monaten wieder verlassen. Diejenigen, die nicht zurückkehren können oder wollen, haben die Möglichkeit, sich einer Frauenkooperative anzuschließen oder in eine Dauereinrichtung ziehen.
Aktuell steht das Frauenhaus in Cizîrê vor existentiellen Problemen. Durch den permanenten Krieg der Türkei gegen die autonome Selbstverwaltung in Rojava müssen fast alle finanziellen Ressourcen für die Verteidigung aufgewendet werden. Darüber hinaus sind Vetreter:innen der Selbstverwaltung ständiger Lebensgefahr durch den türkischen Drohnenterror ausgesetzt. So auch Evîn Paşo, die Leiterin des Frauenhauses und Vorsitzende der Frauenkommission in Cizîrê, deren Vorgängerin durch einen Drohnenanschlag der Türkei ermordet wurde.
Mit der diesjährigen Solidaritäts-Kampfsportveranstaltung THIRTYSIX FIGHTS unterstützen wir daher mit dem gesamten Gewinn das Frauenhaus in Cizîrê unter dem Motto: Jin Jiyan Azadî – United for the Women’s Revolution in Rojava.“
Spenden könnt ihr schon jetzt:
Name: Kurdistanhilfe e. V.
IBAN: DE40 2005 0550 1049 2227 04
Stichwort: Women's shelter
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