Wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in den terroristischen Vereinigungen Jabhat al-Nusra und Islamischer Staat (IS) ist am Mittwoch eine Frau in Trier festgenommen worden. Die Französin sei „dringend verdächtig“, sich als Heranwachsende in den Organisationen als Mitglied beteiligt zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Karlsruhe mit. Außerdem werden ihr Kriegsverbrechen gegen Eigentum vorgeworfen. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs ordnete Untersuchungshaft an.
Den im Haftbefehl gesammelten Vorwürfen zufolge reiste Samra N. im September 2013 nach Syrien aus und schloss sich dort zunächst dem syrischen Al-Qaida-Ableger Jabhat al-Nusra an. Nachdem sie einen Söldner der Organisation nach islamischem Ritus geheiratet hatte, trat das Paar demnach im November 2013 zur Terrorgruppe IS über.
N. soll im Internet in Deutschland dafür geworben haben, ebenfalls nach Syrien auszureisen und sich der auch als Nusra-Front bekannten Dschihadistenmiliz anzuschließen. Eine Frau sei deshalb ausgereist, N. habe diese vorübergehend bei sich aufgenommen. Zudem habe sie für ihren Ehemann den Haushalt geführt und ihm bei der Beschaffung von militärischen Ausrüstungsgegenständen für den IS geholfen.
Als ihr Mann bei Kampfeinsätzen unterwegs gewesen sei, habe sich die Französin in Frauenhäusern aufgehalten, die der IS nach der Vertreibung der ursprünglichen Bewohnerinnen und Bewohner besetzt hatte. Anfang 2014 sei N. wieder nach Deutschland zurückgekehrt, dem IS sei sie aber noch bis mindestens Februar 2015 mitgliedschaftlich verbunden geblieben.
Titelbild: Ausländische IS-Anhängerin bei der Evakuierung der letzten IS-Enklave Baghuz in Ostsyrien im Februar 2019