Am Frauenkampftag haben über 30 FLINTA+ das Steinkohlekraftwerk der SWB in Bremen-Hastedt viele Stunden lang blockiert. Die Aktivist*innen, die sich als FLINTA+ identifizieren, kritisierten mit der Besetzung die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Gas und Kohle, da diese zu globaler neokolonialer Ausbeutung beitrage und die Lebensgrundlagen von Menschen zerstöre.
„Wir haben heute deutlich gemacht, dass wir nicht auf das Land Bremen warten können, was den Ausstieg aus fossilen Energien betrifft. Der geplante Umstieg von Steinkohle auf Gas verschleiert, dass auch Gas eine fossile Sackgasse ist“, so die Pressesprecherin Lovis Wenzel.
Aktuell betreibt SWB ein Steinkohlekraftwerk, welches mit Kohle aus Russland und USA betrieben wird. In dem im Bau befindlichen Gaskraftwerk wird zukünftig importiertes Gas aus Russland verbrannt. Alma Nowak, ebenfalls Pressesprecherin, betont: „Wir stehen in Solidarität mit den Menschen in Russland, Argentinien, Australien und indigenen Communities in den USA und Kanada, die seit Jahrzehnten gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen kämpfen.”
Dabei bildet der Protest der Aktivist*innen einen Baustein einer Vielzahl erfolgreicher Aktionen zum 8. März: „Wir stehen in Solidarität mit vielfältigen Protestformen. Daher schließen wir uns den Forderungen von Schwarzen Müttern und Together We are Bremen an. Dass Kindern von geflüchteten Frauen die Ausstellung von Geburtsurkunden verwehrt wird, zeigt, wie ihnen ihre Existenz institutionell abgesprochen wird und Rassismus in Deutschland wirkt. Das darf so nicht weitergehen!“, so Nowak.
Die Aktivist*innen ziehen nach mehrstündiger Blockade ihr Résumé: „Wir blicken auf einen erfolgreichen Tag zurück, an dem wir Klimagerechtigkeit selbst in die Hand genommen haben. Wir leben auch in unserer politischen Arbeit unseren Anspruch, Geschlechterrollen zu hinterfragen. Viele FLINTA+ und cis-Männer haben uns bei der Aktion unterstützt und wichtige Reproduktionsarbeit übernommen“, sagt Lovis Wenzel.