Ende Gelände blockiert Gleise zum ChemCoast Park

Die Aktivist:innen von Ende Gelände haben ihr Ziel in Brunsbüttel erreicht und besetzen die Gleise zum ChemCoast Park.

Die Aktivist:innen des Bündnisses „Ende Gelände” haben ihr Aktionsziel in Brunsbüttel erreicht und blockieren nun die Gleise zum ChemCoast Park auf beiden Seiten des Nord-Ostsee-Kanals. Über die Schienen werden fossile Rohstoffe an Konzerne der Öl- und Chemieindustrie, darunter Total, Yara, Covestro und Sasol, sowie den Kohlehafen geliefert. Ende Gelände fordert den sofortigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und richtet sich gegen ein geplantes Fracking-Gas-Terminal in dem Industrie- und Gewerbegebiet in Schleswig-Holstein. Vom Werkschutz wurden die Aktivist:innen mit Steinen beworfen.

Für Kohle, Öl und Gas ist heute Ende Gelände

„Wir blockieren heute den dreckigen ChemCoast Park. Hier steht heute alles still. Wenn hier in Fracking-Gas investiert werden soll, dann sind wir das Investitionsrisiko. Der Kapitalismus sprengt die Grenzen des Planeten. Für Kohle, Öl und Gas ist heute Ende Gelände“, erklärte Bündnissprecherin Elia Nejem. Zuvor startete eine große Demonstration, die zur Stunde noch andauert.

Aktivist:innen aus Fördergebieten unterstützen Protest

Auch internationale Aktivist:innen aus den Fördergebieten von Fracking-Gas unterstützen den Protest. Dr. Christopher Basaldú, der Esto’k Gna ist, ein Mitglied des Stammes der Carrizo Comecrudo aus Texas, sagte: „Kein Konzern hat jemals mit unserem Stamm über die Gas-Infrastruktur gesprochen, die sie auf unserem Territorium bauen. Die Pipelines, die Fracking-Anlagen und die Exportterminals zerstören das Trinkwasser und die Natur: Alles für den europäischen Konsum. Sehr wenige Menschen treiben die Zerstörung des gesamten Lebens auf dem Planeten voran.“

© Ende Gelände

Protestwochenende

Das Aktionsbündnis „Ende Gelände” demonstriert bereits seit Samstagvormittag gegen das geplante Fracking-Gas-Terminal in Brunsbüttel, das den Transport von flüssigem Erdgas, auch LNG (Liquefied Natural Gas) genannt – nach Deutschland ermöglichen soll. Den ganzen Tag über soll es Aktionen in der Stadt im Kreis Dithmarschen geben, mit denen auch neokoloniale Strukturen skandalisiert werden sollen. Die Aktionstage stehen unter dem Motto „Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge”.

Aktionen im Globalen Süden und Norden

Fracking ist in Deutschland und Europa beschränkt, während die extrem umweltschädliche Technik von deutschen und europäischen Konzernen in den Ländern des globalen Südens eingesetzt wird. Ende Gelände ist deshalb in diesem Jahr Teil des internationalen Aktionstags des Bündnisses „Shale Must Fall” gegen den fossilen Gasausbau, Fracking und Kolonialismus. Zeitgleich wird es Aktionen in mehreren Ländern des Globalen Südens und Nordens geben.