Feiern zum PKK-Gründungstag in mehreren europäischen Staaten

Die Feiern zum 45. Gründungsjubiläum der PKK gingen am 27. November weiter. Vor allem in Frankreich und der Schweiz fanden Feste, aber auch Protestaktionen gegen die Kriminalisierung der Freiheitsbewegung statt.

Am 27. November jährte sich die Gründung der PKK zum 45. Mal. Bereits am Wochenende wurde von Europa bis Australien gefeiert. Am Montag fanden Aktionen und Feste vor allem in Frankreich und der Schweiz statt. Aus Deutschland wurden nach einer Vielzahl von Aktionen am Wochenende Proteste gegen das PKK-Verbot aus Stuttgart und Freiburg gemeldet.

Fackeldemonstration in Luzern


In der Schweizer Stadt Luzern versammelten sich viele Menschen zu einer Feier in der Innenstadt. Anschließend zogen die Teilnehmer:innen mit PKK-Fahnen und Fackeln lautstark unter Parolen wie „Es lebe die PKK“ durch die Innenstadt. In Reden wurde auf die Bedeutung der PKK für die Wiedererstehung der kurdischen Identität und die Demokratisierung des Nahen Ostens hingewiesen. Kadri Özkan vom Komitee der Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politiche Lösung für die kurdische Frage“ in Luzern erklärte: „Was die PKK von anderen Bewegungen unterscheidet, ist, dass sie eine Bewegung ist, die ihre Kraft aus dem Volk schöpft. Das Paradigma und die Philosophie von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] haben diese Bewegung durch großen Widerstand bis zum heutigen Tag fortdauern und wachsen lassen, und sie wird bis zum Sieg weiter bestehen. In allen Gebieten verstärken die Menschen ihren Widerstand. Unsere Genoss:innen in den Kerkern zeigen uns mit einem Hungerstreik die Richtung, die Freund:innen in den Bergen weisen uns mit ihrer Opferbereitschaft und ihren Aktionen den Weg. Wir lassen uns von ihnen inspirieren und werden immer auf die Straßen gehen und unseren Widerstand immer weiter ausbauen. Der Weg bis heute war nicht einfach und hat gezeigt, dass niemand uns aufhalten kann.“

Genf: Feier und Protest für Aufhebung des PKK-Verbots


In Genf fand eine Feier und Protestaktion statt. Protestadresse war dabei vor allem Deutschland, das Herz der Kriminalisierungspolitik gegen die kurdische Freiheitsbewegung in Europa. Deutschland hatte mit seinem PKK-Verbot vor 30 Jahren eine massive Verfolgungskampagne der kurdischen Diaspora eingeleitet. Bei der Aktion schrieben die Teilnehmer:innen gemeinsam Karten und Briefe an die in Deutschland inhaftierten kurdischen Aktivisten.

Musa Farisoğulları aus dem Vorstand des Europadachverbands KCDK-E ergriff auf der Veranstaltung das Wort und erklärte: „Vor 45 Jahren wurde unsere Partei, die PKK, im Dorf Fis bei Amed gegründet. Vor der Gründung der PKK hatten der kurdische Vordenker Abdullah Öcalan und seine Freundinnen und Freunde die Lage des kurdischen Volkes und der Menschheit neu analysiert. Sie schenkten dem kurdischen Volk Hoffnung zu einer Zeit, als es keine Hoffnung und Erwartungen mehr hatte. Rêber Apo hatte erkannt, dass Kurdistan eine Kolonie ist und unter Besatzung steht. Auf dieser Grundlage unternahm er den entscheidenden Schritt in die Offensive, mit der die Freiheit des kurdischen Volkes errungen werden sollte.

Seit diesem Tag haben 45 Jahre lang wegweisende Kader aus dem kurdischen Volk und den Völkern der Türkei die Menschen mobilisiert. Als unser Genosse, der Internationalist Hakî Karer, 1977 von der Reaktion ermordet wurde, erklärte Rêber Apo, dass nun eine neue Phase beginnen müsse. Dann wurde die Gründung der PKK bekannt gegeben und Freundinnen und Freunde aus ganz Kurdistan begannen, für die Zukunft und die Freiheit des kurdischen Volkes Grundlagen zu legen. Seitdem kämpft das kurdische Volk unter der Führung der PKK und von Rêber Apo . Das kurdische Volk wird, wo immer es sich auch befinden mag, seinen Kampf fortsetzen und sich weiter organisieren. Wir sind die Hoffnung unseres Volkes, wir stehen in der Schuld unserer Gefallenen und von Rêber Apo. Wir sind heute hier und wir haben eine Aufgabe. Wir werden unser Volk weiter im Kampf führen.“

Anschließend zog eine Delegation von Aktivist:innen zum Protest vor das deutsche Konsulat.

Stuttgart und Freiburg: Kurdische Jugendbewegung protestiert


In Stuttgart fand eine spontane Feier zur PKK-Gründung statt. Aktivist:innen der Jugendbewegung TCŞ und der Bewegung der kämpferischen jungen Frauen, TekoJin, versammelten sich unter der PKK-Fahne um ein Feuer, brannten Feuerwerkskörper ab und riefen Parolen. Die Aktivist:innen forderten Freiheit für Abdullah Öcalan, dem kurdischen Vordenker und Repräsentanten, von dem seit fast drei Jahren kein Lebenszeichen mehr von der Gefängnisinsel Imrali dringt. In Freiburg protestierten kurdische Aktivist:innen gemeinsam mit Verteter:innen der Partei DIE LINKE gegen das PKK-Verbot.

Viele Feiern in Frankreich

In Frankreich nahmen Tausende Menschen an Feiern zum Gründungsjubiläum der PKK teil. In Villeneuve, Reims, Drancy, Mantes-la-Jolie, Villiers le Belle und Corbeil fanden Feiern und Proteste statt. In Villeneuve feierten viele Menschen vor dem Bahnhof mit Trommeln, Flöten und Feuerwerk unter PKK-Fahnen und Parolen wie „Bijî Serok Apo“.

Villeneuve


Villiers le Belle


Reims


In Reims veranstaltete die Jugendkommune eine Fackeldemonstration. Auch in Drancy und Villiers le Belle nahmen viele Menschen trotz der Kälte an Feiern vor dem Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum teil, entzündeten Feuer, verteilten Süßigkeiten, tanzten und riefen Parolen bis in die Nacht hinein.

Mantes-la-Jolie


In Mantes-la-Jolie fand eine große Feier in einem Festsaal statt. Der Saal war so voll, dass die Menschen das Fest nach draußen trugen und auf den Straßen mit Feuerwerk und Kreistänzen feierten. In Corbeil fand eine Fackeldemonstration der Jugendbewegung statt.

Feier in Limassol


Im Dorf Xirokita bei Limassol auf Zypern fand eine ebenfalls eine große Feier in einem Festsaal statt. Die Menschen forderten unter Bildern von Gefallenen und Fahnen der PKK die Freiheit für Abdullah Öcalan und ein Ende der Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung. Anschließend tanzten die Teilnehmer:innen ausgelassen zu revolutionären Liedern.