Aktionstage „Dialoge mit Öcalan: Ideen lassen sich nicht einsperren“

„Dialoge mit Öcalan – Ideen lassen sich nicht einsperren“ lautet das Schlagwort von internationalen Aktionstagen gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers, die vom 15. bis zum 22. Juni stattfinden sollen.

Freiheit für Abdullah Öcalan

Die Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan“ kündigt für den Zeitraum vom 15. bis 22. Juni internationale Aktionstage gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali an. In einem Aufruf zur Teilnahme heißt es:

Abdullah Öcalan sitzt seit über 25 Jahren in der Türkei in Einzelhaft und ist von der Außenwelt abgeschnitten. Das letzte Mal, dass er seinen Rechtsbeistand treffen konnte, war im August 2019. Seit März 2021 wird jeglicher Kontakt zu ihm unterbunden und es gibt ernsthafte Sorgen um sein Wohlergehen. Auf die etablierten Institutionen wie das Europäische Komitee zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe, den Europarat und den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ist kein Verlass. Trotz zahlreicher Anfragen und verfügbarer Informationen sind sie ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen, gegen die rechtswidrige Praxis der Isolation einzuschreiten, die als Folter gilt.

„Jin, Jiyan, Azadî“: Öcalans Kompass für alle kämpfenden Frauen

Öcalans Schriften inspirieren Intellektuelle, Freidenker:innen, Wissenschaftler:innen, Arbeiter:innen, Aktivist:innen, Künstler:innen, Gewerkschafter:innen, soziale Bewegungen, Politiker:innen und ganze Gesellschaften. Als „Kurdenführer“ verließ Öcalan Syrien vor 26 Jahren im Zuge eines internationalen Komplotts; zurückgekehrt ist er als Pionier einer freien, multiethnischen, multireligiösen und basisdemokratischen Gesellschaft. Seit dem sogenannten Arabischen Frühling entsteht in Nord- und Ostsyrien ein autonomes, selbstverwaltetes Gesellschaftssystem, das auf Öcalans Ideen von Frauenbefreiung, Ökologie und radikaler Demokratie basiert. Mit der von Öcalan entwickelten Philosophie schöpfen wir wieder Hoffnung auf die Möglichkeit eines demokratischen Gesellschaftssystems. In seiner Gefängniszelle formulierte er die Worte „Jin, Jiyan, Azadî“: die Losung des Frauenbefreiungskampfes im 21. Jahrhundert und ein Kompass für alle Frauen, die aufbegehren und kämpfen.

Perspektiven für einen neuen Sozialismus

Öcalan trug zur Erneuerung der kurdischen Freiheitsbewegung bei, indem er einen Weg nach vorn mit der weitreichendsten Definition von Demokratie aufzeigte, die die Welt je gesehen hat. Seine Schriften sind eine atemberaubende Recherche über das Leben ohne Staat und eine Vision einer demokratisch-ökologischen Gesellschaft, die eine neue Perspektive auf die Suche nach einem neuen Sozialismus bietet. Öcalans Forderungen nach demokratischen Formen der gesellschaftlichen Organisation verdienen die Aufmerksamkeit aller, die an konstruktivem sozialem Denken oder dem Wiederaufbau der Gesellschaft nach feministischen und ökologischen Gesichtspunkten interessiert sind.

Aktionen im Dialog mit Öcalans Ideen

Als Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan“ rufen wir dazu auf, sich an den weltweiten Aktionstagen „Dialoge mit Öcalan“ gegen die Isolation in Imrali zu beteiligen und seine Ideen zu verbreiten. Wir rufen Intellektuelle, Freidenker:innen, Wissenschaftler:innen, Arbeiter:innen, Aktivisten, Künstler:innen, Gewerkschafter:innen, soziale Bewegungen, Politiker:innen auf, verschiedene Formen von Veranstaltungen durchzuführen. Organisiert eure Veranstaltungen im Dialog mit Öcalans Ideen!“