„Zeit für Freiheit“-Aktionen in Brüssel, Toulouse und London

In Belgien, Frankreich und England haben unter dem Motto „Zeit für Freiheit“ Kundgebungen die erschwerten Isolationshaftbedingungen auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali stattgefunden.

Die Aktionen im Rahmen der Initiative gegen das Isolationsregime auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali gehen weltweit weiter. Am Samstag fanden unter anderem in Belgien, Frankreich und England Kundgebungen unter dem Motto „Es ist Zeit für die Freiheit von Abdullah Öcalan“ statt.

In Brüssel initiierte der belgienweite kurdische Dachverband NAV-BEL gemeinsam mit dem Frauenverband YJK-B eine Versammlung vor dem Sitz des Europaparlaments. Auch das europaweite Bündnis „Demokratische Kräftevereinigung” (türk. Demokratik Güç Birliği) beteiligte sich.

Brüssel

Eine ähnliche Veranstaltung in Frankreich wurde vom Demokratischen Gesellschaftszentrum (DKTM) der kurdischen Community von Toulouse organisiert. Die Kundgebung begann mit einer Schweigeminute für die Gefallenen der Freiheitsbewegung, anschließend hielten die beiden Ko-Vorsitzenden des DKTM Redebeiträge. In den Ansprachen wurde unterstrichen, dass die Isolationshaft gegen Öcalan, der der kurdischen Gesellschaft als legitimer Repräsentant gilt, weder politisch noch moralisch tragbar sei. Das Antifolterkomitee des Europarats (CPT) wurde aufgefordert, seinen Ansprüchen gerecht zu werden und sich für ein Ende des Imrali-Regimes einzusetzen.

Toulouse

In London trafen sich Kurdinnen und Kurden auf dem Piccadilly Circus, einem öffentlichen Platz im West End, und protestierten gegen die Haftbedingungen Öcalans und seiner Mitgefangenen. Mit Parolen wurde auf die Forderungen aufmerksam gemacht, den „Diktator Erdogan“ vor Gericht zu bringen. Lautstark wurde immer wieder „Terrorist Erdogan“ gerufen.

Aktivistinnen der örtlichen Fraueninitiative hatten Plakate gestaltet, auf denen einige der Ideen Öcalans zu lesen waren. Die Frauen bezeichneten das Inselgefängnis Imrali als das „Guantanamo Europas“. Elif Sarican als Ko-Vorsitzende des Kurdischen Volksrates Großbritanniens führte in einer Ansprache aus, dass der Erdogan-Faschismus eine „barbarische“ Politik gegen die Völker betreibe und dies nicht zu akzeptieren sei. In einer im Namen des KCDK-Başûr verlesenen Erklärung hieß es, die Freiheit Öcalans stehe stellvertretend für die Befreiung der Völker in Kurdistan und im Mittleren Osten.