Am Morgen des 17. August ist das besetzte Zentrum Terra Incognita in Athen geräumt worden. Das Zentrum war über 16 Jahre lang ein Treffpunkt, in dem Aktionen und Veranstaltungen gegen Repression, Kapitalismus, Faschismus und das Patriarchat organisiert wurden. Es gab eine Bibliothek, eine Druckerei und einen Fitnessraum.
Einige Tage später, am frühen Morgen des 5. September, ist auch Rosa Nera in Chania auf Kreta geräumt worden. Das besetzte Zentrum ist in den letzten Jahren im Visier von Investitionsplänen der Technischen Universität Kretas. Dazu kommt, dass der Ort des besetzten Gebäudes in Lofos Kasteli touristisch genutzt werden soll. Die Besetzer*innen von Rosa Nera haben über 16 Jahre hinweg viele Menschen beherbergt, Veranstaltungen organisiert, sowohl an regionalen als auch internationalen Kämpfen teilgenommen und sich solidarisch verhalten. Weitere offene Strukturen für die Gesellschaft der Stadt waren die Bibliothek, der Lesesaal, Workshops für Kinder und Jugendliche, der Kinderspielplatz, Theatergruppen, ein gemeinschaftlicher Garten und ein Antikonsum-Geschenkbasar.
Im Sommer haben in den beiden geräumten Zentren Terra Incognita und Rosa Nera Veranstaltungen zur internationalistischen Solidarität mit der Revolution in Rojava stattgefunden. An den Veranstaltungen hatten Vertreter*innen der Internationalistische Kommune von Rojava teilgenommen, die direkt in das Experiment des „Demokratischen Konföderalismus“ involviert sind.
Die Internationalistische Kommune, das „Women Defend Rojava“-Komitee in Athen und die „Initiative für die Internationalistische Solidarität“ (Mitglied der internationalen Kampagne Riseup4Rojava) haben eine gemeinsame Erklärung abgegeben, in der sie sich mit den Besetzer*innen in Griechenland solidarisieren und zur Verteidigung der besetzten Freiräume aufrufen: „Die schwarzen Rosen blühen für das ganze Leben!“