Innerhalb eines Jahres 600 Ausländer wegen IS im Irak verurteilt

Im vergangenen Jahr wurden im Irak nach offiziellen Angaben 616 Personen ausländischer Herkunft wegen IS-Mitgliedschaft verurteilt. Bei den meisten handelt es sich um Frauen.

Nach der Besetzung großer Teile des Irak und der Großstadt Mosul im Jahr 2014 durch den „Islamischen Staat“ (IS) wurde die Territorialherrschaft der Dschihadisten am Ende des Jahres 2017 gebrochen. Aufgrund der Mitgliedschaft in der Terrormiliz sind etwa 20.000 Personen im Irak inhaftiert. Nach Angaben des irakischen Justizministeriums sind im Jahr 2018 616 IS-Mitglieder verurteilt worden.

Bei den Verurteilten handelt es sich um 466 Frauen, 42 Männer und 108 Minderjährige. Von den Jugendlichen sind 31 Jungen und 77 Mädchen. Gegen 99 Personen, 73 davon Frauen, dauern die Ermittlungen noch an. Die Mehrheit der Abgeurteilten stammt aus ehemaligen Sowjetrepubliken und der Türkei, unter ihnen sind jedoch auch ein deutscher, ein belgischer und ein russischer Staatsbürger, die zum Tode verurteilt wurden. Zwei Frauen und ein Mann mit französischer Staatsbürgerschaft wurden zu lebenslanger Haft verurteilt.