Irak: Lebenslange Haft für französische Dschihadistin

In Bagdad wurde die französische Dschihadistin Djamila Boutoutaou wegen Mitgliedschaft in der Miliz Islamischer Staat zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

In der irakischen Hauptstadt Bagdad hat das zentrale Strafgericht am Dienstag die Dschihadistin Djamila Boutoutaou wegen Mitgliedschaft in der Miliz Islamischer Staat (IS) zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich die 29-jährige Französin aus freien Stücken der Extremistenmiliz angeschlossen habe.

Boutoutaou hatte zu ihrer Verteidigung angegeben, ihr Ehemann habe sie gezwungen, sich dem IS anzuschließen. Während eines einwöchigen Türkeiurlaubes gemeinsam mit ihren Kindern habe der Ehemann Boutoutaou aufgetragen, in den Irak zu reisen. Erst im Nachhinein habe sie in Erfahrung gebracht, dass ihr Mann zu dem Zeitpunkt bereits IS-Mitglied gewesen sei. Ihn habe sie allerdings nicht mehr antreffen können, da er in der Nähe von Mossul getötet worden sei.

Im Iran und Nordsyrien/Rojava befinden sich eine hohe Anzahl von IS-Mitgliedern französischer Herkunft im Gefängnis. Frankreichs Justizministerium hatte vor einigen Monaten bereits angegeben, Urteile nordsyrischer Gerichte gegen IS-Mitglieder mit französischer Staatsbürgerschaft zu akzeptieren.