HPG melden weiterhin Angriffe mit verbotenen Waffen

Trotz einseitigem Waffenstillstand der PKK und ihrer Bekanntgabe, die Waffen niederzulegen, greift die türkische Armee die Guerillagebiete in Südkurdistan unvermindert an. Erneut melden die HPG den Einsatz verbotener Kampfstoffe.

Türkei setzt weiter auf Eskalation

Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hatte am 1. März einen einseitigen Waffenstillstand als Antwort auf den Friedensappell Abdullah Öcalans ausgerufen. Über zwei Monate später hielt sie ihren 12. Parteikongress ab und gab anschließend bekannt, den bewaffneten Kampf zu beenden. Das türkische Militär zeigt sich jedoch von beiden Ereignissen nicht beeinflusst, sondern führt seine militärischen Attacken gegen die Guerilla-Gebiete in Südkurdistan unvermindert fort. Die Volksverteidigungskräfte (HPG) berichten weiterhin regelmäßig vom Einsatz verbotener chemischer Waffen und geächteter Kampfstoffe.

In einer aktuellen Meldung schreibt das Pressezentrum der HPG, dass allein im Zeitraum zwischen dem 20. und dem 28. Mai 27 türkische Angriffe mit verbotenen Sprengstoffen, sieben Einsätze chemischen Gases sowie intensiver Beschuss mit schweren Waffen verzeichnet wurde. Im Rahmen legitimer Selbstverteidigung hat die Guerilla nach eigenen Angaben auf die militärische Gewalt reagiert.

Konzentration der Angriffe auf Girê Amêdî und Şêlazê

Vom Bombardement mit verbotenem Sprengstoff waren vom 21.-27. Mai laut Pressemeldung sechzehn Mal Tunnel in Şêlazê (Region Metîna) und elf Mal Tunnel im Girê Amêdî (westliche Zap Region) betroffen. Weiterhin besagen die Angaben, dass die Tunnel im Girê-Amêdî zwischen dem 21. und dem 26. Mai sieben Mal mit Chemiegasen angegriffen wurden. Die türkische Armee hat laut der Meldung zwischen dem 20. und dem 27. Mai außerdem in beiden Gebieten versucht, die Tunnelanlagen mit Bulldozern zu zerstören (Girê Amêdî vierzehn Mal, Şêlazê sechs Mal).

Intensiver Beschuss mit schweren Waffen

Wie die HPG angeben, sind vom 20. bis 28. Mai in der Region Xakurke das Gebiet Berê Zînê, in der Region Gare die Gebiete Girê Zengil, Dêreşê, Girgaşê, Spîndarê, Mijê, Girê Reşît, Yekmalê, Zêvkê, Heftebax, Kanî Sarkê, Girê Kun und Şehîd Dilgeş, in der Region Metîna die Gebiete Bêşîlî, Dergelê, Şêlazê und Serê Metîna und in der westlichen Zap Region die Gebiete Girê Amêdî und Girê Bahar mit schweren Waffen und Haubitzen bombardiert worden.

Reaktionen der Guerilla

Einheiten der HPG und YJA Star reagierten der Erklärung zufolge im Rahmen legitimer Selbstverteidigung auf die benannten Angriffe. Hierzu wurden folgende Details bekannt gegeben:

Am 20. Mai um 06:50 Uhr wurden Ziele in einer Angriffsstellung im Widerstandsgebiet Girê Amêdî in der westlichen Zap Region mit schweren Waffen beschossen. Um 14:11 Uhr wurden dort Bulldozer, die Widerstandstunnel zerstören wollten, von Beschuss getroffen und gestoppt. Einen Tag später gegen 12:40 Uhr sind ebendort Ziele in einer Angriffsstellung getroffen worden, wobei den Angaben zufolge ein gepanzertes Fahrzeug beschädigt wurde. Außerdem zerstörten die YJA Star dort um 14:05 Uhr eine mit verbotenem Sprengstoff beladene Drohne durch Beschuss.

Bei einem Beschuss einer feindlichen Stellung im Gebiet Girê Bahar (Zap) wurde der Erklärung zufolge am 22. Mai um 21.20 Uhr ein Container beschädigt.

Laut HPG versuchten Bulldozer am Folgetag erneut Tunnel in Girê Amêdî zu zerstören, wurden daraufhin angegriffen und ein Bulldozer wurde zerstört.

Am 24. Mai um 11:20 Uhr wurde eine mit Sprengstoff beladene Drohne abgeschossen und zerstört, als sie versuchte, Tunnel in Serê Metîna in der Region Metîna anzugreifen.

Am selben Tag um 13:40 Uhr und 17:00 Uhr wurden Ziele in einer Angriffsstellung im Gebiet Girê Amêdî getroffen, wobei eine schwere A4-Waffenstellung zerstört und eine weitere beschädigt wurde.

Ein Panzer, der am 25. Mai Widerstandstunnel in Girê Amêdî angriff, wurde um 14:20 Uhr durch die Guerilla zerstört. Am selben Tag um 16.20 Uhr sowie 16:45 Uhr wurden dort Ziele in einer Angriffsstellung mit schweren Waffen beschossen.