Beirut: 137 Tote, 5.000 Verletzte, 300.000 Obdachlose
Die vorläufige Bilanz der katastrophalen Explosion in Beirut wird immer schwerwiegender. Mittlerweile ist von 137 Toten, mehr als 5.000 Verletzten und 300.000 Obdachlosen die Rede.
Die vorläufige Bilanz der katastrophalen Explosion in Beirut wird immer schwerwiegender. Mittlerweile ist von 137 Toten, mehr als 5.000 Verletzten und 300.000 Obdachlosen die Rede.
Das libanesische Gesundheitsministerium gab eine Bilanz der Folgen der schweren Explosion in Beirut heraus. Demnach wurden mindestens 137 Personen getötet. Die Zahl der Verletzten übersteigt die 5.000. Am Dienstag war fahrlässig gelagertes Ammoniumnitrat im Hafen von Beirut detoniert. Die über 2.700 Tonnen der Chemikalie zerstörten die Wohnungen von über 300.000 Menschen und richteten einen Sachschaden zwischen drei und fünf Milliarden Dollar an.
Die Wut in der Bevölkerung wächst, denn viele Menschen bringen das Unglück mit der Korruption im Land in Verbindung. Die fahrlässige Lagerung des Gefahrenstoffs wurde schon lange moniert.
Der Libanon wird ohnehin von einer schweren Wirtschaftskrise gebeutelt und der Unterschied zwischen reicher Oligarchie und Bevölkerung ist so groß wie nie zuvor. Schon vor der Explosion war es in Beirut zu heftigen Protesten wegen der Nahrungsmittelknappheit und der Stromausfälle gekommen.
Im Großraum Beirut hatten bereits vor dem Unglück nach Angaben der NGO Save the Children 910.000 Menschen, darunter 564.000 Kinder, nicht genug Geld, um Grundnahrungsmittel zu kaufen. Diese Zahlen seien aber nur die Spitze des Eisbergs, da Familien im ganzen Libanon mit den steigenden Preisen für Lebensmittel und Mieten zu kämpfen haben. Die libanesische Währung leidet unter massiven Wertverlust, innerhalb eines Jahres betrug dieser 80 Prozent. Im Juni lag die Inflationsrate sogar bei 90 Prozent.