Wieder tödliches Attentat in Deir ez-Zor
In Ostsyrien ist ein tödliches Attentat auf ein Ratsmitglied der Volkskommune von Al-Husainia verübt worden. In Suwar überlebte ein Mitarbeiter des Zivilrats von Deir ez-Zor einen Anschlag.
In Ostsyrien ist ein tödliches Attentat auf ein Ratsmitglied der Volkskommune von Al-Husainia verübt worden. In Suwar überlebte ein Mitarbeiter des Zivilrats von Deir ez-Zor einen Anschlag.
Die Anschlagsserie in den Autonomiegebieten im östlichen Syrien reißt nicht ab. Erneut ist es im Großraum von Deir ez-Zor zu einem tödlichen Attentat gekommen. Bei dem jüngsten Opfer handelt es sich um Abdulaziz Al-Khalaf, Ratsmitglied der Volkskommune von Al-Husainia, einem Wohnviertel im Norden der Stadt. Nach Angaben von Sicherheitskräften wurde der Politiker am Montagvormittag in seinem eigenen Haus erschossen. Unbekannte hätten es gestürmt und Al-Khalaf mit Kugeln durchsiebt. Der Mann war auf der Stelle tot.
In As-Suwar überlebte Abdul-Jalil Saleh Al-Hamad, ein Mitarbeiter des Zivilrats von Deir ez-Zor, einen Anschlag. Al-Hamad war heute früh zu Fuß in der Kleinstadt im Nordosten von Deir ez-Zor unterwegs, als zwei Unbekannte auf einem Motorrad mehrere Schüsse auf ihn abgaben. Zur Schwere seiner Verletzungen liegen noch keine Informationen vor, Al-Hamad wird derzeit noch in einem Krankenhaus in Hesekê behandelt.
Seit der Zerschlagung der Territorialherrschaft der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) agiert die dschihadistische Miliz aus dem Untergrund und verübt zumeist Anschläge auf Angehörige der Selbstverwaltungsstrukturen. Auch die Attentate von heute reihen sich vom Tatmuster her in vorherige Angriffe. Bereits seit Monaten führen die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) zusammen mit der internationalen Allianz gegen den IS gezielte Operationen gegen Strukturen der Miliz durch, die im Schatten der türkischen Angriffe gegen das nordostsyrische Autonomiegebiet ihre Reorganisierung vorantreibt. Durch die im Herbst 2019 begonnene Invasion der Türkei ist der IS massiv gestärkt worden. Dschihadisten, denen es im Verlauf der Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê“ gelungen war, sich in die Wüste im syrisch-irakischen Grenzgebiet zurückzuziehen, konnten sich weitestgehend unbehelligt reorganisieren und führen in beiden Ländern Anschläge durch.
Zellen von IS, MIT und Regime
In Syrien konzentrieren sich diverse Anschläge seit Monaten vor allem aber auch auf Stammesälteste und Personen aus den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deir ez-Zor. Die ostsyrische Region stellt einen Fokus konterrevolutionärer Aktivitäten dar. Sowohl der syrische Geheimdienst als auch der türkische Staat bauen Zellenstrukturen auf und unterstützen den verbliebenen IS mit dem Ziel, die Region zu destabilisieren und die Selbstverwaltung zu vernichten. Aber auch im Irak verüben die Islamisten immer wieder Anschläge, die sich vor allem gegen Sicherheitskräfte richten.