Von türkischen Soldaten verwundetes Kind wartet auf Behandlung

Der 13-jährige Abdullah Berzan wurde in Rojava beim Spielen von türkischen Soldaten angeschossen und ist seitdem gelähmt. Seit eineinhalb Jahren wartet er auf eine Möglichkeit zur Behandlung.

Am 20. September 2018 eröffnete die türkische Armee von einem Posten an der nahegelegenen Grenze aus das Feuer auf spielende Kinder aus dem Dorf Xerab Kort, etwa zehn Kilometer westlich von Qamişlo. Dabei wurde der damals zwölfjährige Abdullah Berzan schwer verletzt. Abdullah wurde mit Hilfe des Kurdischen Roten Halbmond (Heyva Sor a Kurd) in ein Krankenhaus in Südkurdistan gebracht. Da die Ärzte 10.000 Dollar für eine Behandlung verlangten, konnten die Schrapnelle nicht entfernt werden und Abdullah blieb gelähmt.

Abdullah versucht mit Krücken zu laufen, schafft es aber nur mit Hilfe seiner Mutter. Außerhalb der Schulzeit liegt er die ganze Zeit zu Hause auf dem Rücken. Der Familie fehlt das Geld zur Behandlung des Jungen. Seine Mutter erzählt von dem Angriff auf ihr Kind: „Mein Sohn ging in die siebte Klasse. Als er von der Schule zurückkam, ging er wieder raus zum Spielen. Die türkischen Soldaten haben gezielt das Feuer auf die spielenden Kinder eröffnet. Dabei wurde mein Sohn verletzt.“

Die Mutter berichtet über die Behandlung ihres Sohnes: „Die Ärzte sagten, der Zustand meines Sohnes sei kritisch. Er hatte eine Niere verloren und die andere war zu zehn Prozent beschädigt. Wir brachten Abdullah zur Behandlung nach Südkurdistan. Dort blieben wir 17 Tage. Die Entzündungen in seinem Körper wurden immer schlimmer. Sie meinten, sie bräuchten 10.000 Dollar für seine Operation. Da wir nicht so viel Geld hatten, mussten wir wieder zurückkehren.“

Hilfe von Heyva Sor a Kurd

Abdullah wird seit etwa eineinhalb Jahren rund um die Uhr von Heyva Sor a Kurd betreut. In den physiotherapeutischen Einrichtungen des Gesundheitskomitees von Cizîrê in Hesekê und Dêrik erhält er eine Behandlung.