Vier US-Soldaten bei Anschlag in Minbic getötet

Bei dem Selbstmordattentat in der nordsyrischen Stadt Minbic auf eine Patrouille der internationalen Anti-IS-Koalition sind mindestens vier US-Soldaten getötet worden. Das IS-nahe Internetportal Amaq hat den Anschlag unterdessen für sich reklamiert.

Bei einem mutmaßlich islamistischen Anschlag auf eine Patrouille der internationalen Anti-IS-Koalition in der nordsyrischen Stadt Minbic (Manbidsch) sind Informationen eines US-Beamten zufolge am Mittwoch mindestens vier Angehörige der US-Armee getötet worden. Drei weitere US-Soldaten wurden demnach verletzt.

Nach Angaben des Gesundheitskomitees des Zivilrats von Minbic wurden bei dem Anschlag insgesamt 13 Menschen getötet, darunter auch zwei Kämpfer des Militärrats der Stadt. Weitere 18 Menschen sind verletzt, fünf von ihnen schwer. Sie werden in umliegenden Krankenhäusern behandelt, es wird allerdings befürchtet, dass die Zahl der Toten noch weiter steigen könnte.

Zu dem Anschlag war es in den Mittagsstunden vor dem Lokal Qasr al-Umara in der belebten Sundus-Straße gekommen. Bilder einer Überwachungskamera legen nahe, dass sich ein Selbstmordattentäter in die Luft sprengte. Offenbar sind US-Soldaten regelmäßig in dem Restaurant zu Gast. In Videos von Augenzeugen ist zu sehen, wie kurz nach dem Attentat ein Militärhubschrauber der US-Armee in der Nähe landet und wenig später mit den evakuierten Soldaten wieder abhebt.

Auch die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtet unter Berufung auf lokale Quellen von vier getöteten US-Amerikanern. Damit wäre der Vorfall der verlustreichste Anschlag auf die US-Armee in Syrien seit Beginn ihres Einsatzes im Jahr 2014.

Die nordsyrische Stadt Minbic wurde vor fünf Jahren von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) eingenommen. Im August 2016 konnten die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) die Stadt vollständig befreien. Seitdem wird Minbic vom Militärrat Minbic (Manbij Military Council) kontrolliert.

Im Dezember kündigte US-Präsident Donald Trum überraschend an, die 2.000 in Syrien stationierten US-Soldaten abzuziehen. Trump begründete seine Entscheidung damit, dass die Dschihadistenmiliz in Syrien besiegt und damit das Ziel des Einsatzes seines Landes erreicht sei.