Til Temir: Zwei Militärratskämpfer bei Luftangriff verletzt

Bei einem türkischen Drohnenangriff auf Til Temir sind zwei Kämpfer des lokalen Militärrats verletzt worden. Der Luftschlag ereignete sich in unmittelbarer Umgebung einer russischen Basis, eine Reaktion von Moskaus Truppen erfolgte nicht.

Bei einem türkischen Drohnenangriff auf die Stadt Til Temir im nordostsyrischen Chabur-Tal sind zwei Kämpfer des lokalen Militärrats verletzt worden. Wie der Kampfverband mitteilte, ereignete sich der Luftschlag am Donnerstagabend in unmittelbarer Umgebung eines im Norden der Stadt gelegenen Stützpunktes russischer Truppen. „Eine Reaktion der russischen Seite auf die Bombardierung erfolgte nicht“, hieß es in einer ersten Stellungnahme. Angaben zur Schwere der Verletzungen der verwundeten Kämpfer wurden nicht gemacht.

Parallel zu dem Drohnenangriff wurde am Vortag in Til Temir auch Artilleriefeuer türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen auf Siedlungsgebiete in der Region verzeichnet. Der Granatenbeschuss richtete sich gegen die assyrische Ortschaft Tall Schanan (auch Til Shanan) nordwestlich des Stadtzentrums. Bislang sind Schäden an der Infrastruktur bekannt, Menschen wurden offenbar nicht verletzt. Tall Schanan gerät regelmäßig ins Visier der Besatzungstruppen. Zuletzt wurde der Ort im Januar schweren Artillerieangriffen ausgesetzt. Im Oktober wurde der Friedhof des Dorfes von der türkischen Armee und islamistischen Proxys bombardiert.

Der Militärrat von Til Temir ist ein Mitgliedsverband der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Der Kampfverband ist hauptsächlich im größtenteils christlich besiedelten Chabur-Tal aktiv. Ein Großteil der Kämpferinnen und Kämpfer setzt sich aus Angehörigen der assyrischen, chaldäischen und aramäischen Gemeinschaften zusammen, die zusammengefasst auch Suryoye genannt werden.