Selbstverwaltung fordert weiterhin internationalen Gerichtshof

Die stellvertretende Ko-Vorsitzende des Büros für auswärtige Angelegenheiten der Selbstverwaltung von Rojava, Abîr Iliya, erklärt, der türkische Staat habe dem IS einen sicheren Weg geöffnet, um in die von ihm besetzten Gebiete einzurücken.

Das Büro für Außenbeziehungen der demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien warnte auf einer Pressekonferenz in Qamişlo vor der weiteren Gefahr durch den „Islamischen Staat” (IS) im Mittleren Osten und appellierte an die internationale Gemeinschaft. „Die Selbstverwaltung hat zwei Tage nach dem Sieg der Demokratischen Kräfte Syriens über den sogenannten Islamischen Staat am 23. März 2019 dazu aufgerufen, einen internationalen Gerichtshof zur Führung der Verfahren gegen die gefangenen IS-Dschihadisten in der autonomen Region einzurichten“, erklärte Abîr Iliya, stellvertretende Ko-Vorsitzende des Büros für auswärtige Angelegenheiten. Sie wies auf die große Gefahr hin, die von den Tausenden gefangenen IS-Dschihadisten aus 50 Staaten und den Zehntausenden Angehörigen ausgeht. Sie forderte in diesem Zusammenhang internationale Verantwortung ein und kritisierte, dass die bisherigen Aufrufe zu einem internationalen Gerichtshof kein Echo gefunden haben.

Türkei hat sichere Route für den IS geschaffen

Iliya fuhr fort: „Die aktuellen Angriffe haben dem IS einen sicheren Weg in die von der Türkei besetzten Gebiete geöffnet. Uns liegen die Namen der IS-Kommandanten in Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) vor. Diese Entwicklung birgt die Gefahr einer Rückkehr des IS. Trotz unserer beschränkten Möglichkeiten konnten wir nach den türkischen Angriffen die Sicherheit unserer Gefängnisse wiederherstellen. In diesem Sinne ist internationales Engagement gefragt, insbesondere um die Infrastruktur in den Gefängnissen, in denen die Terroristen inhaftiert sind, zu verbessern und ihre Sicherheit auszubauen. In diesem Zusammenhang fordern wir als demokratische Selbstverwaltung weiterhin einen internationalen Gerichtshof. Wir brauchen internationale Zusammenarbeit, die gesamte Welt muss hier Verantwortung wahrnehmen.“