Schlag gegen Drogenring in Nord- und Ostsyrien

Den internen Sicherheitskräften Nord- und Ostsyriens ist ein großer Schlag gegen einen Drogenring gelungen. Mehrere Kuriere und führende Köpfe werden beschuldigt, den Handel zusammen mit der dschihadistischen Proxyarmee der Türkei betrieben zu haben.

Den internen Sicherheitskräften von Nord- und Ostsyrien ist ein großer Schlag gegen einen Drogenring gelungen. Über Monate hinweg wurde im Rahmen der Operation „Leben bedeutet Verantwortung” bereits ermittelt, die letzten September im Kampf gegen Drogen eingeleitet worden war. Nach Angaben vom Sprecher der inneren Sicherheit, Ali al-Hassan, konnte das für die Bearbeitung der organisierten Kriminalität zuständige Einsatzteam am vergangenen Freitag nun mehrere mutmaßliche Drogenkuriere und führende Köpfe der Bande stellen und hinter Gitter bringen. Mehrere Tonnen Betäubungsmittel, darunter Marihuana, Rohopium, Captagon-Pillen sowie Waffen, Munition und Falschgeld sind bei dem von den Antiterroreinheiten HAT unterstützten Festnahmen sichergestellt worden.

„Wir haben diese Operation aufgrund unserer moralischen Verantwortung und rechtlichen Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft eingeleitet. Es ist unsere Pflicht, die soziale Sicherheit Nord- und Ostsyriens zu gewährleisten und die Werte der Bevölkerung zu schützen und zu verteidigen“, erklärte Ali al-Hassan am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz in Qamişlo.

Ali al-Hassan, Sprecher der internen Sicherheit

Drogenring der SNA

Nach seinen Angaben wird den Festgenommenen zur Last gelegt, in Kooperation mit der „Syrischen Nationalarmee“ (SNA), dem dschihadistischen Proxyheer der türkischen Armee in der Besatzungszone von Nordsyrien, organisiert Drogen aus dem Ausland in die Region geschmuggelt und diese dann an Händler und Rauschgiftkonsumenten weiter verkauft zu haben. Bei fünf der Beschuldigten handelt es sich um Bürger aus dem Autonomiegebiet. Wie viele Personen insgesamt festgesetzt wurden, darüber machte Al-Hassan aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben.

Mit Captagon handelte bereits der IS

Unter den sichergestellten Drogen befinden sich rund 196.000 Pillen des Aufputschmittels „Captagon” - im europäischen Vergleich mit einem Straßenwert von rund 2,3 Millionen Euro. Mit der synthetischen Droge handelte bereits die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien. Auch dutzende Waffen und Gewehre, über sechzig Magazine für Dragunow-Scharfschützengewehre, Laptops und Mobiltelefone wurden beschlagnahmt.

Sichergestellte Drogen und Waffen

Operation wird fortgesetzt

„Als Generalkommando der internen Sicherheit versprechen wir unserem Volk, dass wir unsere Pflichten erfüllen werden, um die Gesellschaft und ihre Komponenten vor allen Arten von Verbrechen zu schützen. Wir werden die Operation ‚Leben bedeutet Verantwortung‘ fortsetzen, bis wir unsere Ziele erreicht haben. Der Kampf gegen Drogen ist für uns genauso wichtig wie der Kampf gegen den Terrorismus. Denn Drogen gehören zu den Waffen des Terrors“, so al-Hassan.