Rojava: Dörfer an der Grenze im Visier des türkischen Staates

Mit Beginn der Revolution von Rojava haben die Grenzverletzungen durch türkische Militärs zugenommen. Der türkische Staat greift zivile Siedlungen und religiöse Stätten an. Täglich werden zivile Ortschaften beschossen.

Immer wieder greift der türkische Staat Dörfer in Rojava und Nordsyrien über die türkisch-syrische Grenze an. Das türkische Militär setzt damit auf Einschüchterung und Vertreibung der Dorfbevölkerung durch täglichen Beschuss.

15 Kilometer im Nordwesten von Tirbespîyê befindet sich das Dorf Til Cihan. Der Ort liegt etwa 300 Meter von der Grenze zum türkischen Staatsgebiet entfernt. Die Bevölkerung - Kurd*innen und Angehörige der Suryoye - lebt seit sechs Jahren unter dem täglichen Beschuss durch das türkische Militär.

An allen Häusern und Gebetsorten im Dorf finden sich die Spuren des Beschusses. Ehmed Çaçan, einer der Anwohner, berichtet, dass der Beschuss durch den türkischen Staat seit Beginn der Revolution von Rojava unter Verletzung internationalen Rechts andauert.

Die Dorfbevölkerung lebt in Angst

Ehmed Çaçan erklärt, dass der türkische Staat mit verschiedensten Waffen auf das Dorf feuere: „Die Dorfbevölkerung lebt in Angst und kann sich nicht in Ruhe im Dorf bewegen.“

Die Assyrerin Seyide Işoi beklagt, dass der türkische Staat die kurdische, die arabische und die assyrische Bevölkerung angreife: „Seit Hunderten von Jahren leben im Dorf Kurden und Suryoye zusammen. Aber im Moment nimmt der türkische Besatzerstaat unser ruhiges Leben ins Visier.“

Die Dorfkirche wurde zum Ziel des türkischen Militärs

Der türkische Staat respektiere keine Religion, erklärt Işoi und berichtet vom Beschuss der Dorfkirche durch das türkische Militär.

Internationale Organisationen schweigen zu den Rechtsverletzungen durch den türkischen Staat

Am Ende des Gesprächs richtet sich Işoi nochmals an die internationale Gemeinschaft: „Der türkische Staat respektiert unsere Identität und unseren Glauben nicht und nimmt Moscheen und Kirchen ins Visier. Warum schweigen die internationalen Organisationen demgegenüber?“