QSD: Leichenschändung ist barbarisch

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) klagen in einer schriftlichen Erklärung die Leichenschändungen durch türkeikontrollierte dschihadistische Milizen an.

In der Erklärung der QSD wird insbesondere auf ein Kriegsverbrechen in der Region Qestel Cindo hingewiesen: Der Leichnam eines gefallenen QSD-Kämpfers wurde verstümmelt. Dies ist mittlerweile mindestens der zweite derartige Fall innerhalb weniger Tage. Leichenschändung ist eine Praxis der psychologischen Kriegsführung, die seit Jahrzehnten im Krieg des türkischen Staates gegen Kurdistan immer wieder auftaucht. Häufig wird diese insbesondere gegen Kämpferinnen angewandt. So wurde beispielsweise in Varto 2015 die Guerillakämpferin Ekin Wan extralegal vom türkischen Militär hingerichtet und anschließend unbekleidet, unter den Stiefeln türkischer Soldaten, in den sozialen Medien präsentiert. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes vom 27. Juli 2017 (Az.: 3 StR 57/17) stellen Leichenschändungen Kriegsverbrechen dar, die auch in Deutschland nach dem Völkerstrafrecht zu verfolgen sind.

In der Erklärung der QSD heißt es: „Jeden Tag tauchen Videos auf, die zeigen, wie das türkische Invasionsheer und seine Banden Leichen misshandeln. Diese Videos dokumentieren die Grausamkeit der türkischen Armee und ihrer Banden.“

Weiterhin wird in der Erklärung auch an eine gefallenen YPJ-Kämpferin erinnert. Die Misshandlung ihrer Leiche wurde über soziale Medien verbreitet. Die QSD stellten fest: „Wir haben mit Erschütterung die Aufnahmen von Folter an verschleppten Zivilist*innen gesehen. Auf einem neuen Video aus der Region Azaz wird der Leichnam eines gefallenen YPG-Kämpfers angegriffen. Diese Videos zeigen das wahre, grausame Gesicht des türkischen Militärs und seiner Banden und machen deutlich, dass die Leichen bewusst geschändet werden. In Qestel Cindo ist unser Freund Ehmed Mihemed Henan (Amed) nach heldenhaftem Widerstand gefallen. Als Demokratische Kräfte Syriens erklären wir, dass die Angriffe auf die Leichen der Gefallenen unseren Kämpfer*innen niemals ihren Held*innenmut nehmen können. Diese Bilder zeigen das wahre Gesicht der Terrorgruppen, die angeblich für eine Revolution stehen sollen. Die ganze Welt soll dies sehen. Das Schweigen der Organisationen der UN und anderer Menschenrechtsorganisationen zu diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit stellt deren Existenz in Frage. Der türkische Staat und seine Terrorgruppen verletzen alle menschlichen Werte und Gesetze.“