Dr. Peter Stippl hat sich als Präsident des österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie angesichts der türkischen Angriffe auf Nord- und Ostsyrien mit einem Brief an das Bundesaußenministerium gewandt, um eine humanitäre Katastrophe abzuwenden.
In dem Brief heißt es:
„Das türkische Militär hat mit der Bombardierung Nord- und Ostsyriens begonnen. Gleichzeitig haben die Schläfer-Zellen des IS in Raqqa Bombenanschläge durchgeführt.
Jene Menschen, die den IS unter großen Verlusten territorial besiegt und die Region wiederaufgebaut haben, bedürfen jetzt dringend internationaler Unterstützung.
Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien ist die einzige Kraft im Nahen Osten, die Menschenrechte, Frauenrechte und ökologische Prinzipien verteidigt und Todesstrafe und Folter ächtet.
In ihren Lagern befinden sich Tausende von IS-Kämpfer*innen. Deren Bewachung kann nun nicht mehr garantiert werden. Wenn sie ausbrechen oder von ihren türkischen und islamistischen Verbündeten befreit werden, stellen sie auch für europäische Länder eine große Gefahr dar und wir werden alle mit einer Rückkehr des IS leben und darunter leiden müssen.
Darüber hinaus ist mit neuerlichen Fluchtbewegungen aus Syrien zu rechnen und die Rückkehr syrischer Flüchtlinge rückt in weite Ferne.
Als Psychotherapeut*innen kennen wir das Leid der Flüchtlinge und die Not der Kriegsopfer durch unsere Behandlungen! Wir sind sehr besorgt um diese Entwicklung, die die Ängste auch in Österreich zu Recht verstärken wird.
Wir ersuchen die Bundesregierung, alle politischen und diplomatischen Mittel zu nutzen, um die bevorstehende humanitäre Katastrophe in Nordsyrien abzuwenden.
Mit freundlichen Grüßen dankt für Ihre Bemühung und Einsatz für den Frieden Peter Stippl“