Operation auf Idlib konkretisiert sich

Der syrische Staat will nach sieben Jahren Krieg Idlib unter seine Kontrolle bekommen. Washington, Paris und London warnten Assad vor dem Einsatz von Chemiewaffen. London beginnt damit, seine Unterstützungsprogramme für „Rebellen“ in Idlib zurückzufahren.

Die syrische Regierung hat die Vorbereitungen für eine Rückeroberung der nordsyrischen Region Idlib mit Unterstützung Russlands und des Irans beschleunigt. Die westlichen Länder haben begonnen, entsprechende Warnungen auszusprechen. Der UN-Sicherheitsrat kommt nächste Woche bezüglich der „humanitären Lage“ in Syrien zusammen.

Gemeinsame Erklärung der USA, Frankreichs und Großbritanniens

Die USA, Frankreich und das Großbritannien haben in einer gemeinsamen Erklärung ihre „tiefe Besorgnis“ über eine militärische Operation in Idlib ausgedrückt. Die drei ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats erklärten: „Wir möchten unsere Sorgen bezüglich der Möglichkeit eines neuen Einsatzes chemischer Waffen unterstreichen.“ Wenn das Assad-Regime Chemiewaffen benutze, seien sie entschlossen zu reagieren. Jeglicher Einsatz chemischer Waffen werde in entsprechender Form beantwortet werden.

John Bolton, der nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten Trump, drohte in Jerusalem mit einer „sehr harten Antwort“ für den Fall, dass das syrische Militär in Idlib Chemiewaffen einsetze. Der Presse gegenüber erklärte Bolton, er hoffe, dass die Angriffe der USA auf das syrische Regime in der Vergangenheit eine abschreckende Wirkung entfaltet hätten.

Angriffe auf Syrien

Die USA, Frankreich und Großbritannien hatten Syrien am 14. April 2018 koordiniert angegriffen. Der Angriff galt als Reaktion auf die Berichte, dass Syrien in Duma chemische Waffen eingesetzt habe. Es hieß, dass drei für das Chemiewaffenprogramm Syriens wichtige Punkte bombardiert worden seien.

London zieht sich langsam aus Idlib zurück

Nach Angaben der britischen Zeitung „The Times“ vom 21. August wird die britische Regierung die Unterstützungsprogramme für die als „aufständisch“ bezeichneten Regionen zurückfahren. Die britische Regierung finanziert insbesondere Projekte in der Region Idlib. Auch die USA hatten schon im Mai erklärt, dass sie keine humanitäre Hilfe mehr in der Region Idlib leisten werden. Die sogenannten „aufständischen“ Gebiete werden von al-Nusra und ihren Verbündeten kontrolliert. Diese Dschihadisten werden direkt von der Türkei unterstützt.

Die Türkei wird am heftigsten betroffen sein

Das einzige Land, das wirklich wegen einer Operation auf Idlib besorgt ist, ist die Türkei. Die Türkei versucht die Operation vor allem durch Russland zu stoppen. Das Ziel in Idlib sind die direkt von der Türkei unterstützten Milizen. Die Handlungsfähigkeit der Türkei wäre damit in vielerlei Hinsicht beeinträchtigt. Durch eine Operation in Idlib geraten die von der Türkei gestützten Milizen ins Visier, außerdem können Hunderttausende Menschen in die Türkei fliehen.